SAP-Tochter Qualtrics legt beim Börsengang mehr als 50 Prozent zu

Qualtrics Aktienkurs steigt am Tag der Börseneinführung um fast 52 Prozent. SAP will mit dem Teilverkauf Schulden aus der Übernahme abbauen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 7 Kommentare lesen
SAP-Logo am Dachrand eines Gebäudes

(Bild: nitpicker/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Frank Schräer

Die SAP-Tochter Qualtrics ist am Donnerstag an die US-Börse NASDAQ gegangen. Dabei ist der Aktienkurs binnen Stunden um mehr als 50 Prozent über den Ausgabepreis gestiegen. Der Börsenwert der Datenanalyse-Firma lag zum Handelsschluss bei über 27 Milliarden US-Dollar.

Im Zuge des Kampfes mit Salesforce hat SAP 2019 Qualtrics übernommen. Ursprünglich wollte Qualtrics im November 2018 selbst an die Börse gehen. Doch nur vier Tage vor dem Börsengang schlug SAP zu und kaufte das Unternehmen für acht Milliarden US-Dollar. Im Juli letzten Jahres erklärte SAP dann, Qualtrics an die Börse zu bringen.

Qualtrics sammelt Daten zu Kunden, Mitarbeitern, Produkten und Marken. Unter anderem sollen Webseitenbesucher anhand dieser Daten schneller wiedererkannt werden, um ihnen gezielt Produkte anbieten zu können. Das Interesse an diesen Analysen steigt. Die Zahl der Kunden Qualtrics' ist in den letzten zwei Jahren von 9.000 auf rund 13.000 angewachsen. Dies hat die Firma auch SAP zu verdanken, da viele SAP-Kunden seit der Übernahme auch die Dienste Qualtrics' nutzen.

Qualtrics hat beim Börsengang 51,7 Millionen Aktien zum Preis von je 30 US-Dollar verkauft und damit 1,55 Milliarden US-Dollar eingenommen. Laut Mitteilung der US-Börsenaufsicht will SAP aus den Aktienerlösen einen Teil seiner Schulden in Höhe von 1,76 Milliarden Dollar abbauen. Der Aktienkurs ist bis Börsenschluss auf über 45 US-Dollar angestiegen, sodass Qualtrics nun eine Marktkapitalisierung von 27,3 Milliarden US-Dollar aufweist.

Qualtrics wurde nie komplett in SAP integriert, sondern selbstständiger weiterbetrieben als andere Tochterfirmen. SAP bleibt Mehrheitsaktionär und konsolidiert die Tochterfirma auch nach dem Börsengang voll in seiner Bilanz.

Qualtrics-Gründer und Vorstandsvorsitzender Ryan Smith bleibt involviert. Er hat angegeben, größter Privataktionär seiner Firma werden zu wollen. Smith ist seit Oktober Mehrheitseigner des Basketball-Teams Utah Jazz in der US-Profiliga NBA. Dort hat er 1,66 Milliarden US-Dollar investiert.

(fds)