Online-Auktionen: Wieviel Fleisch darf's sein?

Das Online-Auktionshaus eBay will Angebote von FKK-Zeitschriften sperren.

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Von
  • Axel Kossel

Angebote von FKK-Zeitschriften sorgen für Kritik am Online-Auktionshaus eBay. Dabei geht es vorwiegend um die Zeitschrift Jung und Frei, in der nackte Kinder und Jugendliche abgebildet sind. Allerdings ist die Handlungsgrundlage für eBay hier nicht so eindeutig, wie etwa bei Auktionen von rechtsextremistischen Artikeln, die das ZDF und der Brandenburger Verfassungsschutz erst jüngst angemahnt hatten.

Denn "Jung und Frei" hatte zwar 1996 eine Vorausindizierung für ein Jahr erhalten, das bedeutet jedoch nicht, dass alle Hefte indiziert wären. Allerdings hatte die Bundesprüfstelle exemplarisch an Heft Nr. 107 nachgewiesen, dass bei zahlreichen Fotos in Jung und Frei der "Genitalbereich der Abgebildeten durch eine künstliche Pose oder Lichteffekte hervorgehoben" sei. Damit könnte es sich im Extremfall aber um Kinderpornographie handeln, deren Besitz in jedem Fall strafbar ist.

eBay-Sprecher Joachim Guentert erklärte gegenüber heise online, das Beispiel der Publikation "Jung und Frei" zeige, welche anspruchsvolle Aufgabe das eBay-Sicherheitsteam verfolge. In den aktuellen Indexlisten der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften (BPjS) seien über "Jung und Frei" keine Einträge zu finden, sodass man sich direkt an die BPjS gewandt habe. Daraufhin habe sich eBay entschlossen, diese Schrift generell nicht mehr zum Handel zuzulassen. Das bedeute, dass alle Angebote von "Jung und Frei" künftig umgehend gelöscht werden, sobald eBay Kenntnis davon erhält, sagte Guentert.

Eine automatische Erkennung solcher Artikel gibt es allerdings nicht, wie ein aktuelles Angebot belegt. (ad)