IT-Sicherheitskongress: Das BSI feiert die eigenen Erfolge

Auf dem Kongress wirbt die Bonner Behörde vor allem für sich selbst und eine Erweiterung ihrer Aufgaben.

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(Bild: Sasun Bughdaryan/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Torsten Kleinz
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Zur Eröffnung des 17. IT-Sicherheitskongresses am Dienstag hat das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) insbesondere eigene Erfolge hervorgehoben und für eine Ausweitung der eigenen Kompetenzen und Ressourcen geworben. Unterstützung bekommt die Bonner Behörde von der Bundespolitik.

"Informationssicherheit ist Voraussetzung einer erfolgreichen Digitalisierung" betonte BSI-Präsident Arne Schönbohm bei der Eröffnung des Kongresses. Hierbei spiele seine Behörde seine zentrale Rolle. So habe das BSI bei der Festnahme der Hintermänner der Emotet-Schadsoftware eine Rolle gespielt um habe im Nachgang in Zusammenarbeit mit den Providern die in Deutschland von der Schadsoftware betroffenen Nutzer informiert. "Ohne Emotet ist die digitale Welt und auch die reale Welt ein Stück sicherer geworden", erklärte Schönbohm. Das Netzwerk habe den Rang eines "Königs der Schadsoftware-Distribution" gehabt, sagte der BSI-Präsident.

Grund für eine Entwarnung gebe es aber nicht, da immer noch zahlreiche Schadprogramme kursierten und die Methoden der Kriminellen immer aggressiver würden. So beschränken sich Crypto-Trojaner nicht mehr darauf, die Daten zu verschlüsseln und Lösegeld zu verlangen. Stattdessen leiteten die Täter mittlerweile Datenbestände gezielt aus und drohten damit, diese zu veröffentlichen oder an die Konkurrenz zu übermitteln. Zudem nähmen die Angriffe auf wichtige Infrastrukturen wie Krankenhäuser oder auch Verkehrsunternehmen zu.

Beifall bekam das BSI unter anderem von Bundeskanzlerin Angela Merkel, die in einem kurzen Grußwort die Wichtigkeit der Behörde begrüßte. "Sie machen das Land sicherer - dafür danke ich Ihnen sehr", erklärte Merkel zum 30. Geburtstag der Behörde. Dabei verwies sie auch darauf, dass die Notwendigkeit der Sicherheit mittlerweile auch in anderen Bereichen erkannt worden sei. So müssten Krankenhäuser in Zukunft mindestens 15 Prozent der IT-Fördermittel in Sicherheitsmaßnahmen investieren.

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Das politische Lob hat spürbare Folgen für die Behörde. So hat sich die Zahl der Mitarbeiter in nur fünf Jahren verdoppelt, ein Neubau in Bonn, ein neuer Standort in sächsischen Freital und eine weiterer im Saarland sind in Arbeit. Schönbohm begrüßte ausdrücklich den Entwurf des neuen IT-Sicherheitsgesetzes, der seiner Behörde neue Aufgaben und neue Mittel zuspricht. "Meine Meinung dazu ist uneingeschränkt positiv".

Um die Kompetenz der Behörde in immer neuen Bereichen zu unterstreichen publizierte das BSI am Donnerstag erstmals Artificial Intelligence Cloud Services Compliance Criteria Catalogue – kurz: AIC4. Mit diesem Kriterienkatalog soll die Sicherheit von KI-Systemen, die in einer Cloud betrieben werden, über den kompletten Lebensraum bewertet werden. Rund 30 Mitarbeiter sollen sich ab diesem Jahr in Saarbrücken über die Weiterentwicklung der Kompetenzen im Bereich Künstliche Intelligenz kümmern. Zudem habe das BSI in zwei Studien medizinische Geräte auf Schwachstellen untersucht und die Hersteller über die gefundenen Fehler informiert.

Der IT-Sicherheitskongress dauert noch bis Mittwoch, eine kostenlose Anmeldung ist weiterhin möglich. Als Schwerpunkte geht es unter anderem um Sichere Identitäten, die mögliche Digitalisierung von Wahlen und die Post-Quanten-Kryptografie.

(mho)