OMG plant neuen Standard für das Tracken und Veranschaulichen von Data Lineage

Eine neue Spezifikation soll das Tracking der Herkunft physischer und abstrakter Daten in BPM-Modellen definieren, die Object Management Group legt Entwurf vor.

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(Bild: JINOLD/Shutterstock.com)

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Von
  • Silke Hahn
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Die Object Management Group (OMG), bekannt als Organisation für IT-Standards wie Business Process Model (BPM), SysML und CORBA, hat offenbar vor, eine neue Spezifikation für das Modellieren und Notieren von Datenherkunft und Datenstammbäumen zu entwerfen.

Sie soll ein offener Standard für die Darstellung von Ledger-Einträgen in einer Blockchain sein und laut OMG zum Beispiel im Gesundheitswesen, aber auch bei Nachrichtendiensten zum Einsatz kommen können. Unter der Bezeichnung PPMN (Pedigree and Provenance Model and Notation) geht es dabei um das Tracking der Data Lineage physischer und abstrakter Dinge, die Organisation hat hierfür einen Request for Proposals geöffnet.

Mit der PPMN-Spezifikation lässt sich die Besitzhistorie eines Dings (abstrakt oder konkret) überblicken, was Nutzern bei der Entscheidung helfen soll, ob sie den Gegenstand zum Beispiel kaufen oder seinen Besitzerwechsel genehmigen wollen.

Der Aufbewahrungsverlauf (etwa eine ununterbrochene Kühlkette) und detaillierte Faktoren der Lagerung sollen sich darstellen lassen. Vorstellbare Anwendungsbereiche sind unter anderem Lebensmittel und Medikamente, aber auch militärische Anliegen wie der nachrichtendienstliche Informationsaustausch unter Verbündeten, die mit einem einheitlichen Standard organisationsübergreifend ihre P&P-Daten austauschen könnten.

Zusätzlich zum in Entwicklung befindlichen Standard plant OMG, Software zum Austausch und der Darstellung von Data Lineage herzustellen. Laut einem leitenden Mitglied der Arbeitsgruppe zur neuen Spezifikation ist das Ziel, Organisationen ein Werkzeug an die Hand zu geben, mit dem sich die Vertrauenswürdigkeit, Sicherheit und Authentizität der Gegenstände, mit denen sie umgehen oder die sie herstellen, einschätzen lassen.

Das firmeneigene BPM+ umfasst eine Reihe von Standards zum Definieren der Datenherkunft und -stammbäume (Pedigree and Provenance, kurz: P&P) zum Beispiel in KI-Modellen. Darin enthalten sind das von OMG spezifizierte Business Process Model and Notation (BPMN), ein Verfahren zum Verwalten und Notieren von Fällen (Case Model and Notation) sowie ein Werkzeug zum Modellieren und Dokumentieren von Entscheidungen (Decision Model and Notation).

Weiterführende Informationen lassen sich der OMG-Website entnehmen: Dort steht im Status RFP (Request for Proposals) ein Entwurf der neuen Spezifikation als PDF- und Worddokument bereit.

(sih)