Arduboy Nano: Handheld Gaming-Konsole im Miniaturformat

Wenn man die Mini-Konsole Arduboy Nano des Makers Kevin Bates zum ersten mal sieht, fragt man sich: "Ist das für Ameisen?"

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Carsten Wartmann

Der Maker Kevin Bates, auch bekannt als "bateske" im Arduboy-Forum, hat eine Game-Konsole gebaut, die auf den ersten Blick wie eine Miniatur ohne echte Funktion aussieht. Allerdings steckt in diesem kleinen Gerät tatsächlich ein Arduino, ein Display und ein Akku – und wer sehr kleine Hände hat, kann eine Runde "Space Trash" darauf zocken.

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Es ist schön zu sehen, was man als Maker in Sachen Miniaturisierung heutzutage erreichen kann. Die Werkzeuge dazu sind mittlerweile bezahlbar, Platinen (sogar flexible) lässt man auch in geringen Stückzahlen in China fertigen, 3D-Drucker – insbesondere Resin-Drucker – fertigen Gehäuse fast wie gekauft und die nötige Elektronik kostet im Versand nur wenige Euro.

Gehäuse im FDM Druck

(Bild: community.arduboy.com, bateske)

Der Arduboy Nano ist gerade einmal 26mm hoch und enthält doch alles, was man für ein Handheld Spiel braucht: Ein ATmega 32u4 Prozessor steuert ein 0,49" (1,24cm) OLED mit 64x32 Pixeln an. Töne entstehen über einen 15mm Piezo und mit dem winzigen 25mAh Lipo Akku kann man eine ganze Stunde spielen.

Platine, Akku, Schalter, Speaker und Display, alles vorhanden!

(Bild: community.arduboy.com, bateske)

Das Display ist natürlich viel geringer aufgelöst, als das des großen Arduboys und wird per i2c angesteuert. Da Pinouts und die Codebasis mit dem Arduboy übereinstimmt, können die Arduboy-Spiele dennoch recht einfach angepasst werden – wenn man sie auf das kleine Display quetschen kann.

Das im Moment einzige verfügbare Spiel ist "Space Trash" (siehe Video oben), das ursprünglich als Beispiel für die u8glib Display-Library diente. Kevin hat dieses Beispiel um die Beeps erweitert und die Logik der Buttons angepasst.

Ich musste beim Anblick des Arduboy Nano sofort an die Armbanduhren mit Taschenrechner denken, die es in den 80er Jahren gab und die nun als Retromodell ihr Revival feiern. Damals waren sie technisch zukunftsweisend und hatten einen hohen "habenwollen"-Faktor, waren aber praktisch kaum benutzbar. So ist es wohl auch bei dieser Konsole "für Ameisen".

Übrigens ist das komplette Arduboy Ökosystem Open Source und man braucht nur wenige Komponenten aus dem Bastelschrank (Arduino, OLED, ein paar Tasten, Breadboard), um schnell ein solches System aufzubauen. (caw)