Content-Filter: "Asian" und "Teen" bei Apple nicht jugendfrei

Apples iPhone-Jugendschutzfilter zeigt sich bei bestimmten Sucheingaben weiter blockierfreudig. Leichte Abwandlungen werden aber akzeptiert.

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Jugendlicher mit iPhone

(Bild: dpa, picture alliance / dpa)

Lesezeit: 2 Min.

Apples in iOS integrierter Jugendschutzfilter ist erneut in die Kritik geraten: Werden auf iPhone und iPad "unangemessene Inhalte" blockiert, dann stoppt das Betriebssystem in der aktuellen Version 14 immer noch die Suche nach Begriffen wie "Asian" und entsprechend etwa auch völlig unverfängliche Suchanfragen wie "Asian countries" (asiatische Länder). Andere "populäre ethnische Kategorien auf pornographischen Webseiten" lassen sich trotz Jugendschutzfilter ganz normal suchen, wie die Zeitung The Independet berichtet, darunter "Arab", "Korean" oder "French".

Dass IT-Konzerne bestimmte Ethnien einfach als "NSFW" (Not Safe For Work – ein Warnhinweis für pornographische oder extrem gewalttätige Erwachseneninhalte) einstufen, sei schlicht ärgerlich, erläuterte die Non-Profit-Organisation NotYourPorn gegenüber dem Independent – asiatische Jugendliche würden das schließlich auch bemerken, wenn sie online bestimmte "völlig unschuldige" Suchanfragen durchführen.

Auch andere Begriffe wie "Teen" oder "Redhead" werden von Apples Content-Filter als anstößig einsortiert und das Suchergebnis blockiert, wenn in den Bildschirmzeit-Einstellungen die Inhaltsbeschränkungen für Web-Inhalte auf "Nicht jugendfreie Inhalte beschränken" gesetzt sind. "Diese Webseite unter google.de ist eigeschränkt und kann daher nicht geöffnet werden", zeigt der Browser dann als Erklärung an.

Besonders clever ist der Filter dabei mitunter nicht, so wird beispielsweise der Plural "Asians" akzeptiert, "Teens" wiederum nicht. Bei aktivem Jugendschutzfilter liefert Apples Spotlight-Suche zudem sofort Suchvorschläge wie etwa "Teens nackt", blockiert dann aber immerhin das Anzeigen im Browser.

Die Probleme mit dem Content-Filter sind seit längerem bekannt, ein Entwickler machte Apple schon 2019 darauf aufmerksam, passiert scheint seitdem nichts zu sein. Schon bei der Einführung der Bildschirmzeit-Funktion mit iOS 12 im Jahr 2018 gab es Kritik, so wurden (und werden) etwa Begriffe wie "Safe Sex" (sicherer Sex) oder "Sex Education" (Aufklärung – und eine beliebte Netflix-Serie) blockiert, andere etwa im Bereich Gewalt aber angezeigt.

(lbe)