T-Mobile US: Gewinn stagniert trotz Umsatzsteigerung

Für T-Mobile US war 2020 ein gutes Jahr, doch die Gewinne wurden von den hohen Kosten für die Fusion mit Sprint aufgefressen.

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OnePlus T-Mobile Event

(Bild: Andrew Kelly/AP Images for T-Mobile)

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Der US-amerikanische Mobilfunk-Ableger der Deutschen Telekom AG hat im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2020 seinen Umsatz im Jahresvergleich auf 20,3 Milliarden US-Dollar, etwa 17 Milliarden Euro, gesteigert. Analysten waren von etwa 19,9 Milliarden Dollar ausgegangen. Der Gewinn blieb mit 750 Millionen aber weitgehend auf dem Niveau des Vorjahresquartals.

Rund 1,7 Millionen Neukunden konnte T-Mobile US alleine im Schlussquartal 2020 für sich gewinnen, wie T-Mobile US am Donnerstag im Geschäftsbericht auswies. Im gesamten Jahr waren es 5,6 Millionen. T-Mobile war zunächst von etwas weniger Neukunden ausgegangen.

Das Kundenwachstum erklärt neben der Pandemie-bedingten Nachfrage nach Mobilfunkleistungen mit die deutliche Umsatzsteigerung von 70 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Allerdings waren damals auch noch nicht die Beiträge von Sprint in den Quartalszahlen enthalten. Unter dem Strich ist von der Umsatzsteigerung beim Gewinn nichts zu spüren. 750 Millionen US-Dollar im vierten Quartal 2020 stehen 751 Millionen US-Dollar im Schlussquartal 2019 gegenüber. Als Grund gibt T-Mobile US die hohen Aufwendungen für die Übernahme des US-Mobilfunkanbieters Sprint an, die im April 2020 abgeschlossen wurde.

Zwar profitierte T-Mobile US im vierten Quartal bereits von ersten Synergieeffekten des Zusammenschlusses mit Sprint, aber diese konnten sich kurzfristig nicht so stark bemerkbar machen. Langfristig will T-Mobile US etwa 46 Milliarden Dollar durch Synergien erzielen. Pro Jahr sollen etwa 6 Milliarden Dollar eingespart werden können.

Im Geschäftsjahr 2020 ist davon jedoch noch nichts zu spüren. Der Umsatz ist zwar gestiegen, doch die damit verbundenen Gewinne werden durch hohe Kosten aufgefressen. So hat T-Mobile US 68,4 Milliarden Euro an Umsatz erzielen können, 2019 waren es noch rund 45 Milliarden Dollar gewesen – allerdings ohne den Anteil von Sprint. An Gewinn blieben dem Mobilfunkkonzern 3,06 Milliarden Dollar, im Vorjahr waren es knapp 3,5 Milliarden Dollar.

Anleger zeigten sich deshalb enttäuscht, obwohl T-Mobile US mit der Fusion mit Sprint alles richtig gemacht zu haben scheint und angesichts der Neukundengewinnung und des 5G-Ausbaus auf Kurs ist. Nachbörslich verlor die Aktie Freitagmorgen 1,84 Prozent. Ein Papier kostet nunmehr 106,60 Euro. Am Donnerstag hatte die Aktie noch in der Spitze bei 109,26 Euro gelegen.

(olb)