Microsoft Viva für ein neues und besseres Mitarbeiter-Erlebnis

Microsoft führt eine neue Employee Experience Platform namens Viva ein. Sie soll dank KI und Nutzerdaten alles einfacher und besser machen.

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(Bild: Radu Bercan/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Eine neue Employee Experience Platform (EXP) soll Mitarbeitern die Arbeit erleichtern, zumindest das Wohlbefinden steigern. Microsoft Viva ist in vier Anwendungen unterteilt und als Teil von Microsoft 365 vor allem über Teams nutzbar. EXP sieht das Unternehmen als neue Produktkategorie, für die laut Analysten künftig etwa 300 Milliarden US-Dollar im Jahr ausgegeben werden würden.

Microsoft Viva teilt sich in die Bereiche Connections, Insights, Learning und Topics auf. Connections soll der Einstiegspunkt sein. Über Teams finden Mitarbeiter dort kuratierte Inhalte aus dem eigenen Unternehmen und können Communities beitreten, also quasi ein Intranet. Die App soll im ersten Halbjahr für den Desktop verfügbar sein, als mobile App erst später in diesem Jahr.

Bei Insights geht es um die Work-Life-Balance. "Viva Insights unterstützt Einzelpersonen und Unternehmen dabei mit datengestützten Erkenntnissen und Empfehlungen. Persönliche Einblicke sollen Mitarbeitenden helfen, regelmäßige Pausenzeiten wahrzunehmen, sich Fokuszeiten für konzentriertes Arbeiten einzurichten und die Beziehung zu Kolleg*innen zu stärken", heißt es in der Pressemitteilung. Dabei betont Microsoft, dass die entsprechenden Einblicke nicht für andere Personen, auch nicht für Führungskräfte, einsehbar sind. Insights ermöglicht allerdings, Entwicklungen auf Team- und Organisationsebene zu erkennen – um bessere Arbeitsbedingungen zu schaffen. Insights ist als Vorschau verfügbar.

Learning setzt auf Künstliche Intelligenz und soll zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Lerninhalte empfehlen. Dort können eigene Trainings aber auch Kurse von anderen Anbietern angezeigt werden. Die App ist ebenfalls als Vorschau verfügbar.

Auch Topics nutzt KI, um Unternehmenswissen und Fachwissen leicht zugänglich zu machen. Die Informationen sind in Themenkarten aufgeteilt und enthalten dann weiterführende Dokumente, Videos, Experten und mehr. Es lassen sich Drittanbieterdienste integrieren. Topics steht als Add-on für Microsoft-365 bereit, zunächst allerdings nur für englischsprachige Inhalte.

„Unsere Vision ist es, eine Plattform für die Zufriedenheit der Mitarbeitenden bereitzustellen, die Organisationen dabei unterstützt, eine starke Unternehmenskultur mit engagierten Mitarbeitenden und inspirierenden Führungskräften zu schaffen", schreibt Microsoft 365 Corporate Vice President, Jared Spataro.

Microsoft stand allerdings gerade vergangenes Jahr dafür in der Kritik, Mitarbeiter zu überwachen. Funktionen der Office-Suite-365 etwa ließen es zu, Arbeitsgepflogenheiten der Belegschaft detailliert zu beobachten. "Workplace Analytics" nennt sich das, womit auch gleich ein "Productivity Score" berechnet werden konnte. Kurz nach der Kritik nahm Microsoft den Usernamen aus dem Produktivitätswert, die Gerätenummer bleibt jedoch in den Auswertungen enthalten. Spataro versicherte, dass niemand in einer Organisation auf die Daten zur Nutzung von Microsoft-Diensten eines einzelnen Nutzers zugreifen könnte. Ob es Personen außerhalb der Organisation möglich ist, bleibt dabei freilich offen.

(emw)