ESA sucht wieder Astronauten. Ausdrücklicher Fokus auf Frauen und Diversität

Die ESA will ihr Astronautenkorps erweitern und kündigt eine neue Bewerbungsphase an. Diesmal sollen ausdrücklich Frauen ermuntert werden, teilzunehmen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 130 Kommentare lesen

(Bild: ESA)

Lesezeit: 2 Min.

Zum ersten Mal seit elf Jahren rekrutiert die Europäische Weltraumagentur neue Astronautinnen und Astronauten. Das kündigte die ESA nun an, offiziell vorstellen wird sie das Programm am 16. Februar, Bewerbungen sollen dann vom 31. März bis zum 28. Mai möglich sein.

Die angekündigte Ausschreibung sieht die ESA als Beginn eines Generationswechsels, bei dem sie vor allem auch Wert auf Diversität legen wird. Sämtliche Gruppen unserer Gesellschaft sollen abgebildet werden, versicherte David Parker, ESA-Direktor für Astronautische und Robotische Exploration. Die neuen Raumfahrer sollen an der Seite des aktuellen Astronautenkorps der ESA arbeiten.

In der Ankündigung erklärte die ESA, dass ausdrücklich Frauen ermuntert würden, sich zu bewerben. Der noch amtierende ESA-Generaldirektor Jan Wörner erklärte, "um noch weiter gehen zu können als je zuvor, müssen wir auch unseren eigenen Horizont so stark erweitern wie noch nie zuvor". Parker ergänzte, dass die ESA bezüglich der Diversität über Herkunft, Alter, Hintergrund und Geschlecht hinausgehen sollte: Eventuell sollte sie auch Menschen mit körperlichen Behinderungen rekrutieren, meint er. Dazu werde er ein "Parastronaut Feasibility Project" beginnen, denn "für dieses innovative Unterfangen ist es nun an der Zeit".

Für die vorige Auswahl von ESA-Astronauten hatten sich 2009 etwa 8500 Kandidaten mit den notwendigen Voraussetzungen beworben – in der Regel Ingenieure und erfahrene Test- oder Verkehrspiloten mit guter körperlicher Fitness. Durchgesetzt hatten sich schließlich Samantha Cristoforetti aus Italien, Alexander Gerst aus Deutschland, Andreas Mogensen aus Dänemark, Luca Parmitano aus Italien, Timothy Peake aus Großbritannien und Thomas Pesquet aus Frankreich. Später rückte noch der Deutsche Matthias Maurer nach, der nun vor seinem ersten Weltraumflug steht.

Die sechs Männer und eine Frau des aktuellen ESA-Astronautenkorps kommen zusammen auf acht Weltraummissionen, zwei weitere sind geplant. Rekordhalter ist Luca Parmitano, der auf mehr als 366 Tage im All kommt, Alexander Gerst folgt mit 362 Tagen.

Alexander Gerst zum zweiten Mal auf der ISS (20 Bilder)

Gerst und seine beiden Kollegen zurück auf der Erde
(Bild: NASA/Bill Ingalls)

(mho)