Digitales Fernsehen ist nur bedingt interaktiv

Die Fernsehzuschauer wollen am liebsten Entspannung und Unterhaltung, nicht Interaktion oder Surfen im Internet.

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Das digitale Fernsehen wird auf absehbare Zeit ein Medium für Unterhaltung und Entspannung bleiben; aktive Kommunikation sei eine Domäne des Internet, heißt es in der Studie Das Fernsehen geht neue Wege der Westdeutschen Landesbank (WestLB) zu den Veränderungen im Fernsehmarkt. Internet und Fernsehen würden weiterhin komplementäre Medien bilden. Durch die Einführung des digitalen Fernsehens vermischten sich TV und Internet am ehesten bei interaktiven Diensten wie E-Mail und TV-Shopping.

Schwer einschätzbar ist für die WestLB hingegen die Entwicklung der Nachfrage nach interaktiven TV-Diensten. Die hohe Akzeptanz des Internet und die "zunehmende Penetration" von PCs mit Online-Anschluss reichten als Indiz für eine starke Nachfrage nach Interaktivität nicht aus. Gewinnen würden jene Unternehmen, die mit ihren Angeboten für den Zuschauer den größtmöglichen Zusatznutzen zu akzeptablen Preisen bieten können. Dabei werde sich der Wettbewerb verschärfen, weil neue Anbieter aus der Kabelindustrie und Internetwirtschaft auf den TV-Markt treten.

Nach wie vor verbringen die Deutschen viel mehr Zeit vor der Flimmerkiste als im Internet. Die Fernsehdauer betrage durchschnittlich 209 Minuten täglich, gegenüber 29 Minuten Internetnutzung. Seit Einführung des digitalen Fernsehens im Jahr 1996 sei die Zahl der europäischen Haushalte mit geeignetem Empfang auf 16,7 Millionen gestiegen. Fachleute rechnen damit, dass bis 2005 knapp 80 Millionen Europäer Zugang zu interaktiven TV-Diensten haben werden. (anw)