Halb so groß, deutlich mehr Leistung: IBM stellt neues Flashsystem vor

Das neue Flashsystem 5200 löst seine Storwize-Vorgänger ab. Neben dem kleineren Formfaktor und der höheren Leistung stehen vor allem Cloud-Funktionen im Fokus.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 4 Kommentare lesen

Die Basiskonfiguration des neuen Flashsystem 5200 bietet 38 TByte Speicherkapazität und kostet 15.000 Dollar.

(Bild: IBM)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Berthold Wesseler

Mit neuen, hochkapazitiven Speichersystemen der Baureihe 5200 im 1HE-Formfaktor rundet IBM die Speicherproduktfamilie Flashsystem nach unten ab, die vor einem Jahr die XIV- und Storwize-Produkte abgelöst hat. Hinzu kommen noch die 2HE-Systeme 5015 und 5035 für Unternehmen mit weniger anspruchsvollen Leistungs- und Wachstumsanforderungen.

Die neuen Systeme ersetzen die beiden durch ein Rebranding in die Flashsystem-Familie aufgenommen Vorgängermodelle 50x0 und 5100, die noch aus der Storwize-Ära basieren. Die Basiskonfiguration des Flashsystems 5200 bietet eine Datenkapazität von 38 Terabyte, die durch Scale-out-Technik auf bis zu 1,7 Petabyte erweitert werden kann. Das neue Einstiegsmodell tritt neben die vor einem Jahr vorgestellten Modelle 7200, 9200 und 9200R. Außerdem hat IBM Updates für seine Hybrid-Cloud- und Container-Produkte angekündigt, die den Zugang zu Flashspeicher-Systeme der Enterprise-Klasse vereinfachen sollen.

„Da sich die Welt immer schneller in Richtung Hybrid-Cloud bewegt, bildet eine modernisierte Datenspeicherung die Grundlage“, sagt Denis Kennelly, General Manager für IBM Storage. „Systeme, die globale Datenverfügbarkeit, Datenausfallsicherheit, Automatisierung und Datenservices der Enterprise-Kategorie bieten, sind wichtiger denn je. Die heutige Ankündigung ermöglicht es uns, diese Fähigkeiten für Unternehmen jeder Größe bereitzustellen.” Der Grundpreis des neuen Flashsystems sei im Durchschnitt 20 Prozent günstiger, obwohl es über mehr Leistung und Kapazität als das Flashsystem 5100 verfüge. Konkret kostet die Basiskonfiguration des Modells 5200 15.000 US-Dollar; der Cluster-Preis kann durchaus auch sechsstellig werden. Als weitere wichtige Attribute nennt der Hersteller:

  • Hybrid-Cloud & Container: Das neue Modell unterstützt, wie das gesamte Flash-Speicherportfolio der IBM, Red Hat Openshift, das Container Storage Interface (CSI), Ansible-Automatisierung sowie Integration in den VMware-Stack.
  • Enterprise-Funktionen: Das System ist mit der Software Storage Insights ausgestattet, die einen Überblick über komplexe Speicherumgebungen verbessern soll. Als Speichermedien können von IBM entwickelte Flash-Core-Module (FCM), NVMe-basierte SSDs oder „Storage Class Memory“ (SCM) eingesetzt werden. Mit FCM lassen sich, anders als mit Standard-SSDs, Daten ohne Perfomance-Verlust komprimieren und verschlüsseln.
  • Betriebssystem: Hier kommt Spectrum Virtualize zum Einsatz, um Speicher zu virtualisieren und so zu verwalten, als handele es sich um einen einzigen Pool. Ebenfalls enthalten sind Funktionen zur Datenausfallsicherheit wie Hyper Swap (als automatisches Failover im Falle eines Standortvorfalls), das sich aber auch zu einer Drei-Standort-Mirroring-Umgebung ausbauen lässt.
  • Kapazität: Die Datenkapazität beginnt bei 38 TByte und kann durch Scale-out-Technologie und mit Deduplizierung und Komprimierung auf bis zu 1,7 PByte ausgebaut werden, ergeben nach Tests von IBM. Durch diesen Ansatz steigt die Speicherkapazität linear mit der Performance, verspricht Kennelly. Darüber hinaus können Kunden weitere Expansion-Einheiten anschließen.
  • Geschwindigkeit: Obwohl das Flashsystem 5200 nur halb so groß ist wie sein Vorgänger, bietet es gemäß der Testergebnisse bis zu 66 Prozent mehr Input/Output-Leistung als sein Vorgänger und 40 Prozent mehr Datendurchsatz (21 GB/s).

Neben dem Flashsystem 5200 kündigte IBM auch zwei weitere Modelle der Serie an, die 2HE-Systeme 5015 und 5035. Außerdem stellt IBM in Aussicht, die Hybrid-Cloud-Fähigkeiten des gesamten Speicherportfolios weiter voranzutreiben. Mit der allgemeinen Verfügbarkeit ab Mitte Februar werde man die Flashsystem-Serie, den SAN Volume Controller (SVC), die Elastic-Storage-Systeme und Spectrum Scale um die Unterstützung für IBM Cloud Satellite erweitern. Damit sollen Unternehmen Cloud-Services überall – in jeder Public Cloud, vor Ort und im Edge-Bereich – schnell und einfach erstellen, bereitstellen und verwalten können. Cloud Satellite läuft als „As-a-Service“ durch IBM verwaltet in der Public Cloud des Anbieters und befindet sich derzeit in der Beta-Phase.

Darüber hinaus stellte Big Blue Pläne zur Aktualisierung von Spectrum Virtualize for Public Cloud vor. Die Software, mit der Unternehmen bisher Daten aus heterogenen Speichersystemen zwischen On-Premises-Umgebungen und der IBM Cloud oder Amazon Web Services replizieren oder migrieren können, soll mit identischer Funktionen auf Microsoft Azure erweitert werden – beginnend mit einem Beta-Programm im dritten Quartal 2021.

(fo)