Deutsche Bahn verkauft ab 2022 keine Papierfahrkarten in Fernzügen

Ab 1. Januar können Passagiere im Zug kein Papierticket mehr kaufen. Stattdessen können sie bis zehn Minuten nach Abfahrt eine digitale Fahrkarte kaufen.

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Zugbegleiterin im ICE. Bei ihr können Passagiere Papiertickets noch bis Ende 2021 kaufen. Hier kontrolliert sie wohl ein Handyticket.

(Bild: Deutsche Bahn)

Lesezeit: 2 Min.

Passagiere der Deutschen Bahn können demnächst in Fernzügen keine Papier-Fahrkarten mehr kaufen. Die Möglichkeit falle am 1. Januar 2022 weg, wie das Unternehmen am Dienstag bestätigte. Stattdessen könnten Reisende vom kommenden April an noch bis zehn Minuten nach Abfahrt eine digitale Fahrkarte über die App DB Navigator oder die Bahn-Website buchen. Dabei werde kein Bordzuschlag fällig.

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft hatte auf die aus ihrer Sicht falsche Entscheidung aufmerksam gemacht. "Wir haben immer für ein offenes System plädiert, das Reisenden im Fernverkehr spontan die Möglichkeit eröffnet, den Zug als ideales Verkehrsmittel zu wählen", betonte die Gewerkschaft . Sie befürchtet durch diese Entscheidung mehr Konfliktpotenzial auf den Zügen und forderte eine breite Informationskampagne über die Änderung. Es sei zunächst geplant gewesen, den Papierticketverkauf schon am 1. Oktober 2021 abzuschaffen.

Die Bahn verwies auf die Erweiterung beim Online-Ticket und hob hervor: "Es wird auch weiterhin für spontan Reisende im Fernverkehr die Möglichkeit geben, noch im Zug ein Ticket zu kaufen." Nach Bahn-Angaben wurden in den vergangenen Jahren weniger als ein Prozent der Fahrkarten im Zug verkauft. Der Bordzuschlag, der dabei als Aufpreis fällig wird, liegt inzwischen bei 17 Euro. Im Nahverkehr und in der S-Bahn müssen Fahrkarten vor der Fahrt gelöst werden.

Mehr Infos

Zum aktuell durch den Wintereinbruch eingeschränkten Verkehr hat die Bahn einen Blog eingerichtet. Demnach ist der Fernverkehr der Deutschen Bahn in den betroffenen Gebieten sukzessive wieder unterwegs. Seit dem heutigen Dienstag fahren wieder Züge zwischen Berlin über Hannover ins Ruhrgebiet. Auch von Hamburg über Hannover Richtung Frankfurt oder München gebe es wieder einige Verbindungen. Insgesamt sei weiterhin mit Einschränkungen und Verspätungen zu rechnen. (mit Material der dpa) /

(anw)