Raumfahrt-Erfolg für Emirate: Al Amal erreicht Mars-Orbit

Die VAE haben es geschafft: Al Amal umkreist den Mars. Geräte aus China und den USA sind auch schon fast da.

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Gemalter Satellit mit ausgefalteten Solarzellen

Sieben Monate war "Hoffnung" unterwegs und bislang ist alles gutgegangen.

(Bild: Mohammed Bin Rashid Space Centre)

Lesezeit: 3 Min.

الأمل (Al Amal, arabisch für Hoffnung) hat den Mars erreicht. Am Dienstag ist der Satellit der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) erfolgreich in eine Umlaufbahn um den Mars eingeschwenkt. "Den Menschen der Emirate sowie arabischer und islamischer Nationen teilen wir den Erfolg der VAE bei der Erreichung des Mars mit", sagte Missionsleiter Omran Scharaf. Al Amal ist die erste interplanetarische Mission der arabischen Föderation.

Der in den USA gebaute Satellit wird eine deutlich elliptische Umlaufbahn beschreiten und dabei Daten über die Marsatmosphäre sammeln. Der NASA-Rover Curiosity hat in Bodennähe 95 Volumenprozent CO2 gemessen. Bisher haben erst die Sowjetunion/Russland, die USA, die Europäische Union und Indien erfolgreiche Marsbesuche geschafft. Mehr als die Hälfte aller Anläufe ist gescheitert.

Entsprechend groß ist der Jubel in den VAE. Die Föderation begeht dieses Jahr ihren 50. Gründungstag, die Mars-Sonde gilt als Jubiläumsgeschenk. Die Regierung hofft, die junge Generation für Forschung und Wissenschaft zu begeistern. "Der Mars ist nur ein Mittel für ein viel größeres Ziel", hat Sharaf gesagt.

Seine Chefin Wissenschaftsministerin Sarah Amiri betonte am Dienstag kurz vor Bestätigung des Erfolgs die Bedeutung des Projekts für die beschleunigte Bildung einer Nation sowie deren Geschlossenheit: "Dies war eine Mission internationaler Zusammenarbeit. 450 Seelen quer über Kontinente (…) haben sichergestellt, dass diese Mission pünktlich ankommt und dass Ressourcen in den Vereinigten Emiraten gebildet werden." Damit hätten sie eine Grundlage für Wissenschaft, Technik, Innovation und Kreativität in den Emiraten für die nächsten Jahrzehnte geschaffen.

Nun kreisen also sieben Satelliten um den Mars: Drei US-amerikanische, zwei europäische und je ein indischer und arabischer. Doch noch am Mittwoch soll sich weitere Gesellschaft einstellen. Letzten Juli war nicht nur die erste arabische Marsmission Al Amal erfolgreich gestartet worden, sondern auch die Projekte Tianwen-1 der Volksrepublik China sowie Perseverance der NASA.

Grund für den regen interplanetaren Verkehr ist eine vorübergehende Annäherung zwischen Erde und Mars. Bereits am Mittwoch soll Tianwen-1 (Himmelsfrage 1) eintreffen. Die Chinesen haben sowohl einen Mars-Satelliten als auch ein Landegerät samt Bodenfahrzeug entwickelt. Gelingt das Unterfangen, gäbe es nach den USA ein zweites Land mit Bodenfahrzeugen auf dem Mars.

Kommende Woche soll schließlich Perseverance (Ausdauer, Beharrlichkeit) dazustoßen. Das ist eine Weiterentwicklung des NASA-Rovers Curiosity mit zusätzlich einem Hubschrauber namens Ingenuity (Einfallsreichtum, Scharfsinn) an Bord. Das Perseverance-Budget ist mehr als zehn Mal so groß wie das Al Amals.

(ds)