Ausprobiert: Nixie-Uhrenbausatz

Auch in Fernost liebt man Nixies: Eine preiswerte Platine aus China ermöglicht den einfachen Aufbau einer genauen Nixie-Uhr mit Datumsanzeige und Fernbedienung.

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Von
  • Carsten Meyer

Rund 23 Euro kostet eine Uhren-Platine, die chinesische Anbieter derzeit gehäuft auf eBay anbieten: Sie ermöglicht den einfachen Aufbau einer genauen Nixie-Uhr mit Datumsanzeige und Fernbedienung. Ein Step-up-Wandler für die Hochspannung der Röhren ist enthalten, so dass man zur Stromversorgung mit einem 9V-Steckernetzteil (min. 1A Ausgangsstrom) auskommt. Als Zeitbasis dient der präzise RTC-Chip DS3231, der von einer Backup-Knopfzelle unterstützt wird. Statt spezieller Hochspannungsschalter-ICs hat der Hersteller simple ULN2803-Treiber eingesetzt, die am Rande ihrer zulässigen Kollektorspannung arbeiten – es funktioniert trotzdem.

Die Röhren selbst sind im Bausatz nicht enthalten.

Weil sich in unserem Fundus noch einige gut erhaltene Z5660M-, ZM1000- und ITT5853-Nixies langweilten, haben wir kurzerhand die Platine bestellt und nach Erhalt eine Uhr zusammengelötet. Das ging relativ schnell, auch wenn die Röhren mit 66 Einzel-Litzen angeschlossen werden müssen; damit das Board universell verwendet werden kann, sind keine Fassungen vorgesehen. Wie so oft lag dem Bausatz keine Anleitung bei, der Anschluss der Röhren und der beiliegenden Neon-Glimmlämpchen (für die blinkenden Doppelpunkt-Trennzeichen) ist aber aus dem Platinenaufdruck ersichtlich.

Im Lieferumfang war genügend Schrumpfschlauch zur Isolierung der Röhrenanschlüsse enthalten, ebenso ein externer Fernbedienungsempfänger und eine separate Hohlbuchse für die Stromversorgung. Letztere benötigt man allerdings nur, wenn das Gehäuse eine Verlegung der Zugänge erfordert.

Aus dem Make-Testlabor

Die Make-Redaktion probiert viel mehr aus, als ins alle zwei Monate erscheinende Heft passt. Deshalb veröffentlichen wir auf unserer Webseite in loser Folge weitere Testberichte.

Über die Funktionen der beigelegten Fernbedienung schwieg sich der Anbieter aus; eine Recherche im Internet brachte nicht das geringste Ergebnis. Mit einigem Experimentieren fanden wir folgende Funktionen: Über die Set-Taste wählt man nicht nur die zu stellende Uhrzeit- und Datumsziffern aus, man erreicht auch einige Grundeinstellungen, die durch die erste Ziffer 1 bis 8 gekennzeichnet sind.

Setup 1 stellt die Zeit bis zur nächsten "Anti Cathode Poisioning"-Routine ein, bei der alle Ziffern kurz durchlaufen werden (unbenutzte Ziffern neigen sonst nach einiger Zeit zum Ausfall). Setup 2 stellt die Zeit in Minuten ein, bis die Uhr sich automatisch abschaltet (0 = Dauerbetrieb). Setup 3 wählt zwischen 12- und 24h-Anzeige. Mit Setup 4 wählt man, ob führende Nullen beim Datum angezeigt werden, Setup 5 stellt blinkende oder ständig leuchtende Trennzeichen (Glimmlämpchen) ein, während Setup 6 einen netten Ziffern-Durchlauf-Effekt einschaltet. Setup 7 und 8 stellen irgendwelche Zeiten ein – wozu diese dienen, hat sich uns bis zuletzt nicht erschlossen. (cm)