E-Banking: Ein Konto von Klarna

Das schwedische Fintech konzentriert sich weiter auf Bezahlsysteme, doch können Kunden in Deutschland jetzt bei Klarna auch ein Girokonto eröffnen.

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(Bild: KellySHUTSTOC / Shutterstock.com)

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Der schwedische Zahlungsdienstleister Klarna bietet in Deutschland nun auch ein Girokonto an. Das Konto wird in der Klarna-App geführt und beinhaltet eine Visa-Debitkarte, mit der auch Bargeld abgehoben werden kann. Das Angebot richtet sich zunächst an einen ausgewählten Kundenkreis, soll dann aber allen Nutzern zur Verfügung stehen. Damit begibt sich der Zahlungsdienstleister in direkte Konkurrenz mit "Smartphone-Banken" wie N26 oder Revolut.

Das Konto kann einfach in der App eröffnet werden. Die App bringt verschiedene Komfortfunktionen für das Konto mit, so lassen sich darin etwa verschiedene Budgets und Kostenkategorien verwalten. App und Konto sind biometrisch gesichert. Die erstmalige Identifizierung des Kunden übernimmt Klarna selbst mit einem eigenen Verfahren. Eine Videoidentifikation sei dafür nicht notwendig, aber möglich, teilte das Unternehmen mit.

Kontoinhaber erhalten eine Visa-Debitkarte, die sich mit Google Pay und Apple Pay verbinden lässt. Darüber kann man mit der Karte Bargeld an sämtlichen Geldautomaten auch im Ausland abheben. Zwei Abhebungen im Monat sind dabei kostenlos, danach fällt eine Gebühr von 2 Euro pro Verfügung an. Lastschriftzahlungen oder Überweisungen sind für alle 36 Länder des SEPA-Raums möglich.

Grundlage ist Klarnas schwedische Banklizenz, über die auch das Konto läuft. Das Girokonto für hiesige Kunden wird bei einer deutschen Klarna-Tochter geführt, die Konten haben daher auch eine deutsche IBAN. Das Konto wird auch technisch von Klarna verwaltet. "Das Konto basiert komplett auf von Klarna entwickelter Technologie mit eigenem Kernbankensystem", erklärt ein Sprecher. "Es ist keine White-Label-Lösung einer anderen Bank."

In der anfänglichen Testphase sollen rund 10.000 ausgewählte Kunden das Konto erhalten. Mit den Rückmeldungen der Testkunden soll das Produkt weiter verfeinert werden. Dann will Klarna das Angebot "schrittweise" auf alle Nutzer ausdehnen. Wann das so weit ist, "hängt davon ab, wie das Feedback in der ersten Phase ausfällt", sagt der Sprecher. "Aber geplant ist so bald wie möglich."

Der Zahlungsdienstleister Klarna ist spätestens seit der Übernahme der Sofort AG im Jahre 2013 kein Unbekannter mehr in Deutschland. Das Unternehmen bietet für Händler und Kunden verschiedene Zahlungsweisen an, darunter etwa die Sofortüberweisung. Mit der Übernahme des Konkurrenten Billpay konnte Klarna auch Transaktionen auf Rechnung abwickeln. Zudem bietet das Unternehmen inzwischen auch Ratenzahlungen und eine Bezahlkarte an.

(vbr)