Mit Masken gegen Covid-19: Vorsicht vor der Lücke

Die US-Gesundheitsbehörde CDC empfiehlt doppeltes Maskentragen und Maskenbänder, um ein Abstehen zu verhindern und Aerosole besser abzuhalten.

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Hier sieht man es deutlich: OP-Masken lassen oft die Ränder offen.

(Bild: Anastasiia Chepinska on Unsplash)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Veronika Szentpetery-Kessler

Dichtere FFP2-Masken lassen, wenn sie richtig angepasst sind, keine Lücke zwischen Haut und Maske und schützen sehr gut vor Covid-19. Das ist sowohl bei der OP-Variante als auch bei Stoffmasken oft ein Problem. Doppelt gemoppelt hält besser

Die OP-Maske hat zwar einen eingearbeiteten Nasenclip, damit sie enger ans Gesicht geschmiegt werden kann. An der Seite bleibt aber trotzdem meist eine Lücke, die sich trotz diverser Empfehlungen zum Überkreuzen und Verknoten der Gummischlaufen nicht immer vermeiden lässt. Stoffmasken wiederum liegen je nach Schnitt an verschiedenen Stellen nicht eng genug an, obwohl ein eingenähter Clip zumindest rund um die Nase hilft.

Als Abhilfe empfiehlt die US-Gesundheitsbehörde CDC seit dem 10. Februar offiziell, was viele auf Anraten von Ärzten und Forschern bereits getan haben: Zwei Masken übereinander tragen oder ein dreischlaufiges Gummiband über der OP-Maske. Beide Maßnahmen sollen dafür sorgen, dass zwischen Haut und Maske möglichst keine Lücke bleibt, durch die Aerosole ein- oder herausdringen können.

Trage man zwei Schutzschichten übereinander – das soll laut CDC eine Stoffmaske über einer OP-Maske sein -, drücke die obere die Ränder der unteren besser ans Gesicht heran. Zusätzlich kreiert man einen verstärkten Filtereffekt. Nicht zuletzt verhindert die doppelte Maske auch das Beschlagen der Brille und erschwert das Atmen nicht merklich, wie ein kurzes Ausprobieren zeigt. Das muss aber wohl jeder für sich testen, vor allem bei bereits bestehenden Atembeschwerden.

Das Maskenband soll ebenfalls die abstehenden Ränder flach ans Gesicht drücken. Der CDC zufolge können sie den Filterschutz gegen Aerosole bis zu einer Größe von zehn Mikrometern um bis zu 90 Prozent erhöhen. Diese Größen spielten bei der Übertragung von Sars-CoV-2 die größte Rolle.

Auch Linsey Marr, die an der Virginia Polytechnic Institute and State University über Aerosole und Masken forscht, war mit dem Lückenschutz ziemlich zufrieden. Sie hatte das kostenlose Schnittmuster der US-Firma „Fix the Mask“ heruntergeladen und aus Neopren-Gummi ausgeschnitten. Es sähe zwar ziemlich komisch aus und sei ästhetisch nicht ihre erste Wahl.

Trotzdem sei es sehr nützlich und könne die Filtereffizienz ihrer einfacheren OP-Maske (ASTM Level 1) bei einem Aerosol-Durchmesser von 0,5 Mikrometern von 30 auf 60 Prozent steigern und bei einem Mikrometer großen Aerosolen sogar von 30 auf 80 Prozent. Das Band sei auch „winzig und leicht, ich werde es zu meiner Backup-OP-Maske legen“, twitterte Marr Ende Januar.

(vsz)