Consent Management in der Softwareentwicklung

Im Zeitalter von Big Data müssen Softwareentwickler und -betreiber immer häufiger das Vertrauen ihrer Nutzer gewinnen – nicht immer ein leichtes Unterfangen.

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Lesezeit: 18 Min.
Von
  • Veit Schiele
Inhaltsverzeichnis

Die Metapher, dass Daten das neue Öl seien, ist treffender, als es sich diejenigen, die damit hausieren gehen, vorstellen. Denn genau wie Öl haben auch Daten bisher nur ganz wenige Menschen ganz unvorstellbar reich gemacht. Das 21. Jahrhundert unterscheidet sich da vom 19. in keiner Weise: John D. Rockefeller beutete die natürliche Ressource Öl so erfolgreich aus, dass er zum ersten Milliardär der Weltgeschichte wurde.

Nichts anderes machte Mark Zuckerberg, als er sich die privatesten Daten von Milliarden Menschen aneignete, um sie zu Geld zu machen. Aber die Analogie geht noch weiter. So wie Rockefeller und seine Standard Oil Company zu Beginn des Ölbooms lediglich ein paar Meter tief bohren mussten, um auf eine lukrative Ölquelle zu stoßen, so einfach fiel es Zuckerberg, an die Daten der Nutzer seiner Plattform Facebook zu gelangen: Sie haben sie ihm einfach gegeben. Für dieses Vertrauen bedankte er sich während Facebooks Gründungsphase bei seinen Rohstofflieferanten mit dem mittlerweile berühmten Chat-Post: "They trust me – dumb fucks!"

Im 20. Jahrhundert versiegten die ersten Ölquellen nach und nach. Die Ölmilliardäre mussten von Jahr zu Jahr tiefer bohren und immer entlegenere Gegenden erschließen, sogar mit Bohrinseln auf dem Meer. Und von Anfang an führten sie Kriege, um ihren Firmen den Zugang zu lukrativen Förderstätten offen zu halten. Werden die Datenmultis bald auf ähnliche Widerstände stoßen wie die Ölmultis, wenn die "Dumpfbacken" aufhören, ihre persönlichen Daten für eine Handvoll Likes zu verschenken?