Neuer Anstrich: Streamingdienst TVNow heißt künftig RTL+

Die Mediengruppe RTL Deutschland und die RTL Group wollen ihre Marken zusammenführen, weshalb die Streamingmarke TVNow bald RTL+ heißen soll.

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(Bild: Shutterstock/BrAt82)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Silke Hahn
  • mit Material der dpa

Unter dem Projektnamen "RTL United" betreiben die Mediengruppe RTL Deutschland und ihr Mutterkonzern RTL Group eine Vereinheitlichung des Markenbildes: Als Teil der Kampagne soll der 2018 in Deutschland eingeführte Streamingdienst TVNow in den kommenden Monaten unter dem Namen RTL+ ein Rebranding erhalten. Im europäischen Markt war die RTL Group bislang mit einer Vielzahl von Marken und Logos vertreten.

Laut Stephan Schäfer, dem Geschäftsführer für Inhalte und Marken bei der Mediengruppe RTL Deutschland, sei geplant, die Kernmarke zu stärken und "die Markenarchitektur innerhalb der gesamten RTL Group zu harmonisieren – national und international, von den Corporate Brands bis hin zu den Sender- und Formatmarken, über alle digitale Plattformen". RTL wolle sich ihm zufolge damit "als führende europäische Unterhaltungsmarke" etablieren.

Hintergrund ist offenbar der schärfer gewordene Wettbewerb mit Anbietern von Streamingdiensten wie Netflix und Disney+, die auf einer eingängigen starken Marke aufbauen. Den Neuzuschnitt der eigenen Marke wolle man im zweiten Halbjahr 2021 vornehmen, die "Mediengruppe RTL Deutschland" werde dann schlicht "RTL Deutschland" heißen. Das Projekt dürfte weitreichende Folgen haben: So hatte die Mediengruppe die Marke TVNow in den vergangenen drei Jahren mit erheblichem Marketingaufwand im Markt zu etablieren versucht, weshalb der Strategiewechsel laut Medienmagazin dwdl auch "als Rolle rückwärts" wahrgenommen werden könnte.

Heikel dürfte auch sein, dass die Gruppe unter dem Namen "RTLplus" bereits einen Retro-Sender betreibt. Vox und ntv hingegen sollen wohl als Eigenmarken erhalten bleiben, wie dwdl bei RTL in Köln-Deutz in Erfahrung bringen konnte. Der Mediendienst hatte als Erster über die Pläne berichtet und verweist dabei auf die Situation vor 3 Jahren, als mehrere Streamingangebote von RTL, ProSiebenSat.1 und Discovery München neu die Bühne betraten und den Kampf um die Marktführerschaft aufnahmen. Mehrere Anbieter setzten damals auf generische Namen wie TVNow oder Joyn.

Zur Mediengruppe RTL Deutschland gehören acht Free-TV-Sender, darunter RTL, Vox und ntv, außerdem vier Pay-TV-Sender und der Streamingdienst, der künftig RTL+ heißen soll. Die Mediengruppe ist Teil der zum Konzern Bertelsmann gehörigen RTL Group mit Sitz in Luxemburg (ursprünglich: Radio Télévision Luxembourg).

(sih)