lntel baut angeblich Clone von AMDs Hammer

Unter Insidern gilt es schon lange als ausgemacht, dass Intel beim Patentaustausch im Sommer 2001 auch die Rechte an AMDs 64-Bit-Erweiterung x86-64 erhalten hat.

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Von
  • Andreas Stiller

Unter Insidern gilt es schon lange als ausgemacht, Intel habe beim Patentaustauschabkommen mit AMD im Sommer 2001 die Rechte sowohl an HyperTransport als auch an AMDs 64-Bit-Erweiterung x86-64 erhalten, im Gegenzug zu SSE[2] und anderen Intel-Beigaben. Auf die gezielte Frage zu diesem Thema im Heise-Chat ("as: Pat do you have the right for using K8-x86-64 for giving AMD the rights of SSE2?") wollte Intels Chief Technology Officer Pat Gelsinger jedoch keine Stellung beziehen. Er bezeichnete AMDs CPU "Hammer" mit der 64-Bit-Erweiterung allerdings als "nicht Fisch und nicht Fleisch", also weder Desktop- noch Server-Prozessor.

Nun veröffentlichte aber die Tageszeitung San Jose Mercury News Indiskretionen von ehemaligen Intel-Mitarbeitern. Danach habe Intel unter dem Codenamen Yamhill Technology eine eben solche x86-64-kompatible Erweiterung -- vorsichtshalber -- in die nächste 32-Bit-Prozessor-Generation (Codename Prescott) eingebaut.

Sollte sich Intels hauseigene pure "Fleischlösung" Itanium als unverdaulich erweisen und der Hammerhai davonschwimmen, hätte Intel damit einen Art 64-Bit-Backup-Lösung vorgesehen. Zunächst aber bleibt die Erweiterung (ähnlich wie derzeit HyperThreading bei den Pentium-4-Desktop-Prozessoren) abgeschaltet und wird nur bei Bedarf aktiviert. AMD dürfte frohlocken: Früher diskreditierte Intel den Konkurrenten als bloßen Epigonen, nun aber hat Intel mit DDR-SDRAM, SOI- und Kupfer-Technologie nachgezogen und schickt sich gar an, AMD-Erweiterungen einzubauen. So ändern sich die Zeiten. (as)