Multicloud-Betrieb: Einfacher mit TOSCA 2.0

Der OASIS-Standard TOSCA beschreibt Anwendungen, ihre Abhängigkeiten in einer Cloud und wie sie verwaltet werden. Diese Rolle spielt die Version 2.0 in der IT.

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Von
  • Nils Magnus
Inhaltsverzeichnis

Wie in Puccinis großer Oper Tosca geht es auch manchen Systemverwaltern mit ihren Servern und Anwendungen: jede Menge undurchsichtige Beziehungen in Zeiten großer Umbrüche. Während die Handlung der Oper die Zeit kurz nach der Französischen Revolution thematisiert, beschäftigt viele IT-Abteilungen eher die Migration in die Cloud. Zum Glück hat dazu die Organization for the Advancement of Structured Information Standards (OASIS) den Standard "Topology and Orchestration Specification for Cloud Applications (TOSCA)" entwickelt. Die OASIS begann 1993 mit der Spezifikation von SGML und zeichnet auch für IT-Standards wie DocBook oder das Open-Document-Format verantwortlich. Nun nimmt sie sich der Frage an, wie sich komplexe IT-Set-ups in der Cloud beschreiben lassen.

Auf den Webseiten der Cloud-Anbieter liest sich alles so einfach: Wo früher 19-Zoll-Schächte mit Serverhardware bestückt wurden, gilt es heute nur noch, virtuelle Server per API abzurufen und mit ebenso virtuellen Festplatten, Netzwerken und jeder Menge anderer Ressourcen zu verbinden. Auf diesen Infrastrukturlayer, IaaS genannt, kommen dann noch Betriebssysteme, Applikationsframeworks wie ein LAMP-Stack, Kubernetes oder eine Java-Laufzeitumgebung und schließlich die Anwendungen selbst obendrauf. Außerdem sind da ja noch die nicht funktionalen Ergänzungen wie das Monitoring, die Log-Verwaltung, ein Asset-Management und Security-Zusatzprodukte.

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Diesen kompletten Stack von der Infrastruktur bis hin zur Applikation zu orchestrieren und die Komponenten miteinander zu verknüpfen, ist eine große Herausforderung. Dazu existieren bereits viele Werkzeuge, von Ansible, Puppet, cloudspezifischen Lösungen wie Cloudformation bei AWS oder Heat bei OpenStack-Clouds bis hin zu Terraform. Auf der Plattformebene kommen weitere wie Helm Charts oder Kubernetes Operators dazu. Allen ist gemein, dass sie nur einen Teil des Stacks abdecken und oft nur in einer speziellen Cloud einsetzbar sind.