Tails 4.16: Neue Live-System-Version mit Software- und Sicherheitsupdates

Die Entwickler des anonymisierenden OS Tails haben eine neue Version veröffentlicht. Die Neuerungen sind überschaubar, ein paar Security-Fixes sind aber dabei.

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(Bild: Tails (tails.boum.org))

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Die Entwickler des Debian-basierten Live-Systems Tails haben Version 4.16 veröffentlicht. Es hebt die verwendete Linux-Kernel-Version auf 5.10.13 und damit auf den LTS-Kernel an, bringt aktualisierte Software sowie kleinere Bugfixes mit. Trotz des sehr übersichtlichen Changelogs rät das Tails-Team dazu, so bald wie möglich auf die neue Version umzusteigen, da einige der Software-Updates auch sicherheitsrelevant sind.

Die Linux-Distribution Tails ("The Amnesic Incognito Live System") soll Nutzern dabei helfen, sich (möglichst) anonym im Internet zu bewegen, staatliche Zensur zu umgehen und keine Spuren auf verwendeten Computern zu hinterlassen. Zudem bringt sie Werkzeuge mit, um sensible Dateien und digitale Kommunikation vor unbefugten Zugriffen zu schützen.

Tails aktualisiert die verwendete Tor-Version auf 0.4.5.5 und wechselt damit auf die neue Stable-Release-Versionsreihe 0.4.5.x. Der Tor Browser erhält ein Update auf die am heutigen Dienstag frisch für Windows, Linux, macOS und Android veröffentlichte Version 10.0.12. Die Basis für den Browser bildet der ebenfalls heute erschienene Firefox 78.8 ESR. Mozilla hat diese Version gegen vier Schwachstellen abgesichert; von dreien soll ein hohes Risiko ausgehen.

Der E-Mail-Client Thunderbird wurde auf Version 78.7 aktualisiert; besagtes Thunderbird-Release von Ende Januar umfasste Fixes für sechs Sicherheitslücken, von denen drei mit "High" bewertet wurden.

Im Abschnitt "Fixed problems" der Release-Notes zu Tails 4.16 nennen die Entwickler lediglich ein behobenes Auto-Fokus-Problem mit dem "Cancel"-Button, das beim Herunterladen eines Upgrades offenbar zum ungewollten Abbruch des Downloads führen konnte. Für eine vollständige Übersicht über alle Änderungen verweist das Tails-Team auf das Changelog.

Wer Tails bereits von einem USB-Stick nutzt, kann ein automatisches Upgrade durchführen. Das klappt derzeit aber nur ab Version 4.15: "Automatic upgrades are broken from Tails 4.14 and earlier", heißt es in den Release-Notes. Wer eine Version vor 4.15 nutzt, kann entweder ein manuelles Upgrade vornehmen oder das automatische Upgrade mithilfe eines in den Release-Notes genannten Terminal-Befehls "reparieren".

Wie man ein manuelles Upgrade vornimmt, erklärt ein Beitrag auf der Tails-Website. Für die Neuinstallation stellen die Tails-Entwickler Anleitungen für Linux, macOS und Windows bereit. Vorsicht: Laut Release Notes geht vorhandener Persistent Storage (und damit auch die dort gespeicherten Daten) verloren, wenn man statt eines Upgrades eine Neuinstallation vornimmt.

Tails 4.17 soll am 23. März 2021 erscheinen. Neugierige finden in der Roadmap für künftige Tails-Versionen Informationen über geplante Neuerungen.

(ovw)