Aus Blockchain statt Eistee wurde nichts – Börsenaufsicht sperrt US-Firma

Eine New Yorker Eistee-Firma wollte auf die Blockchain umsteigen. Der Aktienkurs explodierte, doch die Pläne wurden nie umgesetzt. Jetzt schreitet die SEC ein.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 45 Kommentare lesen
Teilweise mit Tee gefülltes Glas, darin liegen Spielwürfel

(Bild: Daniel AJ Sokolov)

Lesezeit: 2 Min.

Die Aktien einer Blockchain/Getränkefirma aus dem US-Staat New York dürfen nicht mehr öffentlich gehandelt werden. Das einst als "Long Island Iced Tea Corp." (Börsensymbol LTEA) bekannte Unternehmen hatte seinen Namen Ende 2017 in "Long Blockchain Corp." (LBCC) geändert. Dabei gab die Firma bekannt, sich "Lösungen global skalierbarer Blockchain-Technologien" widmen zu wollen.

Der Aktienkurs sprang von 2,44 US-Dollar auf zwischenzeitlich 9,49 Dollar. Nun ist der Hype vorbei. Denn aus der Änderung des Fokus von Eistee auf Blockchain ist nichts geworden. Zunächst bestellte die Firma Anfang Jänner 2018 Mining-Hardware, nur um diese Bestellung ein paar Wochen später zu stornieren. Die zur Finanzierung geplante Ausgabe neuer Aktien sagte die Long Blockchain Corp. dann ebenfalls ab.

Danach wurde es ruhig um das Unternehmen. Zu ruhig. Die Börsenkapitalisierung fiel unter den Mindestwert der Börse NASDAQ. Also sperrte die NASDAQ die LBCC-Aktien 2018 vom Handel aus. Die NASDAQ warf Long Blockchain außerdem vor, Anleger in die Irre geführt zu haben.

Außerbörslich konnten die Anteile im so genannten Over-the-Counter-Markt weiter gehandelt werden. Dabei verfiel LBCC zur Pennystock; erst um den jüngsten Jahreswechsel schaffte es der Kurs wieder über die Ein-Dollar Marke. Doch nun ist Schluss mit lustig: Weil Long Blockchain nach 2017 keinen Jahresabschluss mehr vorgelegt hat, leitete die US-Börsenaufsicht SEC ein Verfahren ein. Zum Schutz der Anleger, wie die Behörde sagt.

Nun hat Long Blockchain einem Handelsverbot zugestimmt. Das bedeutet, dass die Aktien auch Over-the-Counter nicht mehr gehandelt werden dürfen. Nur wer privat einen Abnehmer finden sollte, kann sich der "Wertpapiere" noch entledigen. Das Eistee-Geschäft wurde übrigens in eine Tochterfirma ausgelagert. Die Eistee-Webseite ist im Unterschied zur Investorenwebseite zwar noch online, hat aber seit Ende 2017 keine Updates mehr erfahren.

(ds)