Deklarative UI-Entwicklung für Android: Jetpack Compose erreicht Beta-Status

Die Freigabe der Beta-Version markiert den nächsten Schritt von Googles nun fast fertigem Toolkit zur Entwicklung deklarativer Android-Oberflächen.

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(Bild: Arthur_Shevtsov/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Alexander Neumann

Jetpack Compose, Googles deklaratives UI-Toolkit zur Entwicklung nativer Anwendungen für alle Android-Plattformen, hat nun Beta-Status. Es war auf der I/O 2019 vorgestellt worden, danach folgte die Aufnahme in die Entwicklungsumgebung Android Studio und eine Alpha-Version letzten Sommer. Bei dem Toolkit kommen die Programmiersprache Kotlin und ein reaktives Programmiermodell zum Einsatz. Dabei bleibt es zu den herkömmlichen Android-Views kompatibel, sodass Entwickler beide Ansätze kombinieren können. Von Apple gibt es mit SwiftUI ein konzeptionell ähnlich gedachtes Toolkit zur Entwicklung von Apps für die Apple-Plattformen.

Mit der Veröffentlichung der Beta-Version, so heißt es, sind nun alle APIs komplett beziehungsweise stabil und alle Features integriert, um Apps zu bauen, die professionellen Ansprüchen genügen. Es sei demnach der richtige Zeitpunkt, um Jetpack Compose auszuprobieren. Später im Jahr soll das Toolkit dann als Version 1.0 freigegeben werden.

Seit der Alpha-Version wurden etliche Funktionen hinzugefügt, andere hingegen überarbeitet. So werden nun Coroutinen unterstützt, und Googles Screenreader Talkback verhält sich jetzt barrierefrei, das soll bei anderen Techniken bis zum finalen Release folgen. Des Weiteren ist von einfach zu bedienenden Animationen die Rede, hier stellen die Entwickler offenbar eine komplett neue API bereit. Die genannten Kotlin-Coroutinen ermöglichen es, einfachere asynchrone APIs zu schreiben. Sie tragen dazu bei, einfacher Code zu schreiben, der asynchrone Events kombiniert, etwa eine Geste, die an eine Animation übergibt.

Schon Bestandteil der Alpha-Version waren unter anderem Animationen, Constraint-Layout, eine initiale A11Y-Unterstützung (Accessability), Input und Gestensteuerung, Lazy Lists, Material-Design-Komponenten und ein Fenstermanagement.

Mit deklarativen UI-Frameworks modifizieren Entwickler die Oberfläche nicht mehr nach Zustandsänderungen, sondern beschreiben sie situationsabhängig. Basis für das Erstellen eines User Interface in Jetpack Compose sind sogenannte Composable Functions. Sie sind anderen Frameworks wie Flutter und eben SwiftUI ähnlich. Zustände werden in Klassen gehalten, die mit @Model annotiert sind.

Weitere Informationen finden sich in der Ankündigung zur Beta.

(ane)