Content Management fürs Web von IBM

Bislang war IBM im Bereich Web Content Management eher schlecht positioniert; dies soll sich nun entscheidend ändern.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 57 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Bislang war IBM im Bereich Web Content Management eher schlecht positioniert und ging deshalb Partnerschaften mit Interwoven und Vignette ein. Nun präsentiert das Unternehmen die Lotus Web Content Management Solution, die aus eigenen Software-Produkten, Beratungsleistungen durch Lotus Professional Services und Andersen sowie dem Content-Management-System Aptrix des australischen Software-Anbieters Presence Online besteht.

Die Besonderheit an Aptrix: Es unterstützt Content Management sowohl auf IBMs WebSphere-Produktfamilie als auch auf Lotus Domino. Aptrix bedient sich einiger Lotus-Produkte, die in die angekündigte Lösung einfließen, darunter Lotus Workflow, das Dokumentenmanagement Domino.Doc, die Konferenz- und Instant-Messaging-Software Sametime sowie die Web-Groupware QuickPlace. Die Lotus Web Content Management Solution wird durch IBM-Produkte aus dem Websphere-Portfolio, etwa dem Websphere Application Server, dem Websphere Portal Server und der Websphere Personalization vervollständigt.

Bislang hatte Lotus sich mit Domino.Doc zu sehr auf die allgemeine Dokumentenverwaltung konzentriert und dabei den Markt der Content-Management-Systeme fürs Web zu wenig beachtet. Durch Aptrix könnte IBM wieder Anschluss an diesen Markt finden. Es bleibt abzuwarten, wie IBM sich langfristig weiterbewegen wird. Zur Wahl stehen hier Weiterentwicklungen der eigenen Produkte, etwa des auf DB2 basierenden IBM Content Manager und von Domino.DOC, eine Akquisition von Presence Online oder aber eine vollständige Neuentwicklung. Für die Produktgruppen um Domino.DOC und den Content Manager ist die aktuelle Ankündigung in jedem Fall ein deutlicher Weckruf.

IBM stärkt durch das neue Angebot die eigene Position als Portal-Anbieter, und das vor dem Hintergrund, dass sich bei den Konkurrenzprodukten derzeit zahlreiche bi- und multilaterale Allianzen bilden, etwa zwischen Bea Systems, dem Portalanbieter Epicentric, der bereits erwähnten Firma Interwoven und verschiedenen Dienstleistern wie EDS oder PricewaterhouseCoopers. (Volker Weber) / (jk)