Chicxulub-Krater: Asteroid laut Geologen für Ende der Dinosaurier verantwortlich

Dass ein gigantischer Einschlag die Dinosaurier auslöschte, gilt als sicher. Es gab aber alternative Theorien. Die hält ein Geologen-Team nun für entkräftet.

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(Bild: ImageBank4u/Shutterstock.com)

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Wenige Tage, nachdem zwei Wissenschaftler einen Kometen für das Aussterben der Dinosaurier verantwortlich gemacht haben, erklärt eine Gruppe von Geologen und Geologinnen nun, das Rätsel sei gelöst. Nach Analysen von Bodenproben aus dem Chicxulub-Krater in Mittelamerika sei sicher, dass ein Asteroid verantwortlich war, schreiben sie im Fachmagazin Science Advances. Ihr Urteil beruht demnach vor allem auf der gefundenen Menge an Iridium, das vor allem in Asteroiden gefunden wird. Aber auch andere gefundene Elemente würden mit den Himmelskörpern in Verbindung gebracht, die vergleichsweise weit innen im Sonnensystem kreisen.

Ein Bohrkern aus dem Chicxulub-Krater veranschaulicht die Veränderung vor 66 Millionen Jahren.

(Bild: International Ocean Discovery Program)

Bei der Forschung geht es um jenen gigantischen Einschlag, der die Erde vor etwa 66 Millionen Jahren traf und an der Küste des heutigen Mexikos den drittgrößten bekannten Einschlagskrater unseres Heimatplaneten hinterlassen hat. Das Ereignis gilt als Auslöser eines Massensterbens, dem unter anderem die Dinosaurier zum Opfer fielen. Erst Mitte Februar hatten zwei US-amerikanische Forscher auf Basis von Simulationen erklärt, dass kein – großer und vergleichsweise langsamer – Asteroid dahintersteckte, sondern ein – kleinerer, aber viel schnellerer – Komet. Mit ihrer Analyse vor Ort konnten die Geologen aber nun erst einmal vor allem abschließend feststellen, dass tatsächlich der immense Einschlag für das Massensterben verantwortlich war. Da Iridium in geringer Menge auch in Kometen gefunden würde, beantwortet ihr Urteil die Frage nach der Natur des Impaktors wohl noch nicht. Statt des gigantischen Einschlags hatten Forscher auch darüber spekuliert, dass vulkanische Aktivitäten die Dinosaurier vernichtet haben könnte. Das steht wohl nun nicht mehr zur Debatte.

Wie die Geologen nun erklären, könne es keinen Zweifel mehr geben, dass das Iridium, das sich weltweit zur Zeit des Massensterbens ablagerte mit dem Chicxulub-Krater in Verbindung steht. Dieser Staub sei alles, was von dem Impaktor übrig geblieben sei. Außerdem haben sie ermittelt, dass der dabei aufgewirbelte Staub lediglich wenige Jahrzehnte in der Atmosphäre verblieben ist. Das Aussterben erfolgte also vergleichsweise rasch und gründlich. Schon vorher habe man herausgefunden, dass an der Einschlagstelle Schwefel fehle. Der dürfte also in Atmosphäre geschleudert worden sein, wo er eine katastrophale Situation noch verschlimmert habe. Gleichzeitig habe man anhand der Analyse der Bohrkernproben ebenfalls ermittelt, dass Lebewesen viel schneller an die Einschlagstelle zurückkehrten, als bislang angenommen.

(mho)