Umfrage zur Datensicherheit: 86 Prozent sehen vorrangig Eigenverantwortung

Internetnutzer sehen sich selbst bei der Sicherheit ihrer persönlichen Daten in der Pflicht. Wenig Vertrauen genießen Staat, Behörden und soziale Netzwerke.

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(Bild: VideoFlow/Shutterstock.com)

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Eine Mehrheit von 86 Prozent der Internetnutzer ist der Ansicht, selbst für den Schutz ihrer Daten verantwortlich zu sein. Dies geht aus einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) hervor, deren Ergebnisse am Montag veröffentlicht wurden.

Wie vergleichbare Umfragen des Bitkom aus den Jahren 2019 und 2014 zeigen, sind nun deutlich mehr Internetnutzer der Ansicht, für den Schutz der eigenen Daten selbst verantwortlich zu sein. 2014 hatten lediglich 62 Prozent die Eigenverantwortlichkeit betont, 2019 waren es 78 Prozent. Aus der nun durchgeführten Umfrage geht auch hervor, dass 8 Prozent der Internetnutzer die Verantwortlichkeit für die Datensicherheit beim Staat sehen. 4 Prozent sehen Internetanbieter sowie Hersteller von Hard- und Software für die Datensicherheit in der Pflicht.

Besonders Online-Händler und E-Mail-Provider genießen ein hohes Vertrauen, was die Sicherheit der persönlichen Daten angeht. So ist das Vertrauen der befragten Internetnutzer in Online-Händler zu 53 Prozent stark beziehungsweise sehr stark, bei E-Mail-Providern sind es 50 Prozent. Zahlungsdienstleister wie Paypal und Klarna sowie Banken genießen hinsichtlich der Datensicherheit bei 47 Prozent der Befragten ein hohes Vertrauen. 45 Prozent sehen ihre Daten bei Internet-Providern in Sicherheit. Ausreißer sind soziale Netzwerke. Bei ihnen sehen lediglich 26 Prozent der Internetnutzer einen sicheren Umgang mit Daten.

Während die Wirtschaft im Durchschnitt noch recht gut abschneidet, ist das Vertrauen in den Staat und die Behörden, was die Datensicherheit angeht, schwächer ausgeprägt. 40 Prozent vertrauen hier der Politik stark oder sehr stark, heißt es in der Auswertung der Umfrage. Die öffentlichen Verwaltungsbehörden genießen bei 39 Prozent ein hohes Vertrauen, die Polizeibehörden jedoch nur bei 33 Prozent hinsichtlich persönlicher Daten. Noch schlechter schneiden Messenger-Dienste ab, ihnen vertrauen nur 23 Prozent einen sicheren Umgang mit Personendaten zu.

"Die Nutzer sehen sich selbst in der Pflicht, ihre persönlichen Daten zu schützen. Das macht Mut und fördert die allgemeine Datensicherheit im Internet", sagt Susanne Dehmel, Mitglied der Bitkom-Geschäftsleitung. "Persönliche Daten sind immer sensibel und müssen sowohl von staatlichen Stellen als auch Privatanbietern bestmöglich gesichert werden. Nutzervertrauen aufzubauen und zu halten ist eine Daueraufgabe", interpretiert Dehmel die Umfrageergebnisse.

Für die repräsentative Umfrage hat Bitkom Research im Auftrage des Bitkom insgesamt 1016 Internetnutzer ab 16 Jahren telefonisch befragt.

(olb)