China: Immer mehr Tests für staatliche Digitalwährung

Wenn die Welt 2022 für die Olympischen Winterspiele nach Peking kommt, soll sie mit digitalen Yuan bezahlen. Nun gibt es immer mehr Tests in den Metropolen.

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(Bild: Aleksandra Sova/Shutterstock.com)

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China weitet einen vor wenigen Wochen begonnen Test der eigenen staatlichen Digitalwährung auf immer mehr Städte aus. Das berichtet die New York Times und erklärt, dass nach ersten Versuchen in den Metropolen Shenzhen, Suzhou und Chengdu nun auch Pilotprojekte in den noch größeren Städten Peking und Shanghai begonnen wurden. Dabei bekommen demnach Teilnehmer und Teilnehmerinnen, die über ein Gewinnspiel auf WeChat ausgelost wurden, 200 Yuan (etwa 26 Euro) in elektronischen Yuan (eCNY). Die könnten sie nach Belieben ausgeben und dafür eine eigene Banking-App benutzen.

China hat sich schon seit einer Weile als ein Vorreiter im Bereich Digitalwährungen herausgeschält, während immer mehr Regierungen eigene Initiativen ankündigen. Wie die New York Times nun schreibt, hat die Volksrepublik bereits 2014 mit der Entwicklung begonnen, kurz nachdem der Bitcoin für immer mehr Aufmerksamkeit gesorgt habe. Die nun ausgearbeitete Technik funktioniere aber größtenteils nicht wie der Bitcoin, so liege der Währung etwa keine Blockchain zugrunde. Erste öffentliche Tests wurden für Ende 2019 angekündigt, aber es hat dann doch etwas länger gedauert. Ende 2020 ging es los für den digitalen Renminbi. Das Bezahlen funktioniert demnach über QR-Codes.

In Europa und den USA hatten vor allem die Pläne von Facebook für eine eigene Digitalwährung für Aufsehen und Kritik gesorgt. Inzwischen beschäftigt sich die Europäische Zentralbank (EZB) mit dem Thema und auch die Finanzminister der G20 arbeiten daran. Während sich in Deutschland etwa die Banken für einen digitalen Euro einsetzen, hat Bundesbank-Chef Jens Weidmann vor einer unüberlegten Einführung gewarnt. Als Vorteil von Digitalwährungen wird gerne die Möglichkeit genannt, Menschen damit Zugang zum Finanzsystem zu gewähren, die einen solchen anders nicht bekommen. Außerdem soll sie gegen Cyberkriminalität helfen, den Zahlungsverkehr beschleunigen und dessen Kosten senken.

Die Regierung in Peking hatte immer wieder angekündigt, das eigene "Digital Currency Electronic Payment" pünktlich zu den Olympischen Winterspielen im Einsatz zu haben, die 2022 in Peking stattfinden sollen. Eine Digitalwährung könnte der Führung in Peking künftig noch mehr Kontrolle über das Finanzsystem ermöglichen, erklärt die New York Times. So könnte sie deutlich leichter gegen Steuerbetrug sowie Regimegegner vorgehen, denn es würde keine Transaktion mehr geben, die nicht nachverfolgt werden kann. Gleichzeitig könnten die Verantwortlichen Geldbeträge mit Ablaufdatum an Bürger verteilen, damit diese es direkt ausgeben. Sogar ein vorgegebener, kontinuierlicher Wertverlust sei vorstellbar, der zum Ausgaben drängt.

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(mho)