Geräte reparieren per Recapping: So tauschen Sie defekte Kondensatoren aus

Kleine Teile, große Wirkung: Neue Elektrolytkondensatoren können defekte Router, PCs & Co. wiederbeleben. Wir zeigen, worauf es bei Auswahl und Einbau ankommt.

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(Bild: Michael Plura)

Lesezeit: 15 Min.
Von
  • Michael Plura
Inhaltsverzeichnis

Viele elektronische Geräte sterben einen frühzeitigen Tod, weil einer oder mehrere ihrer Elektrolytkondensatoren (kurz: Elkos) mit den Jahren austrocknen und so ihre Kapazität verlieren oder zu viel Hitze sie im Inneren des Gehäuses auf Dauer zu Tode kocht.

Schwerpunkt: Reparieren

Häufig kündigen erste Symptome das baldige Versagen an: Ein Computer friert ein oder stürzt ab – und zwar unabhängig vom verwendeten Betriebssystem. Ein WLAN-Router startet unvermittelt neu, was man zunächst nur an unregelmäßigen, mehrere Sekunden langen Verlusten der Funkverbindung erkennt. Ein Flachbildschirm lässt sich erst beim zweiten oder dritten Versuch einschalten. Solche Symptome verstärken sich im Laufe der Zeit, sodass der PC irgendwann bereits beim Anzeigen der BIOS-Meldungen stehen bleibt, der WLAN-Router in einer Endlos-Neustart-Schleife hängt und sich der Flachbildschirm gar nicht mehr einschalten lässt.

Schwerpunkt Upcycling

Bevor man nun das vermeintlich defekte Gerät durch ein neues ersetzt, lohnt ein Blick auf die Kondensatoren im Gehäuseinneren. Die kleinen, tonnenförmigen Bauteile kosten wenige Cent und defekte Exemplare lassen sich einfach identifizieren: Sie blähen sich auf und platzen im schlimmsten Fall. Einmal lokalisiert, tauschen ambitionierte Hobbyelektroniker defekte Elkos mit einem Lötkolben und etwas Übung in wenigen Minuten aus und machen das Gerät im besten Fall wieder flott. Diese Bastelei heißt im Fachjargon "Recapping".