Spielend Zugriffszahlen vorhersagen
In einem Projekt der Frankfurter Universität wird mit Aktien für Page-Impressions gehandelt.
Börsenspiele können treffliche Grundlagen für Vorhersagen sein. Vor der Präsidentschaftswahl 1988 in den USA zum Beispiel erzielte eine solche Börse bessere Ergebnisse als alle anderen Wahlprognosen. Börsenspiele als Prognoseinstrumente sind das Thema eines Projekts der Frankfurter Universität. Am Lehrstuhl für Electronic Commerce wird erforscht, wie sich internetbasierte Börsen in der Marktforschung einsetzen lassen. Zurzeit läuft unter anderem ein Spiel, bei dem die Teilnehmer die Online-Reichweiten verschiedener großer Web-Angebote für Oktober vorhersagen sollen.
Die Börsianer kaufen sich dazu auf der Page-Impression-Börse Aktien eines Web-Angebots, deren Wert sich aus dessen Page-Impressions des Monats September errechnen. Mit diesen Aktien können sie untereinander handeln. Gewinner ist, wer am Ende einer Spielrunde die höchsten absoluten Depotwerte aufweist. Die besten drei bekommen ein PC-Spiel sowie DVDs.
Erfahrungen hat das Forscherteam um Professor Bernd Skiera und Martin Spann zum Beispiel schon bei der Vorhersage von Kinobesucherzahlen gemacht. Die Ergebnisse der Filmbörse ergaben für den Streifen "Der Schuh des Manitu" eine Prognose von zwei Millionen Besuchern in dem Monat nach dem Start, die es dann auch tatsächlich fast genau geworden sind. Weitere Börsen des Projekts behandeln die Themen PC-Spiele, DVDs und Verleihvideos. (anw)