Zweites Leck der Internationalen Raumstation wird jetzt abgedichtet

Seit 2019 entweicht täglich ein bisschen Luft aus der ISS. Nach langer Suche wurde ein zweites Loch gefunden. Jetzt müssen die Kosmonauten heimwerken.

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ISS über der Erdkugel, davon ein Riesenschild "Danger - Hazardour Area Open Holes"

(Bild: Daniel AJ Sokolov (auf Basis eines NASA-Bildes der ISS))

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Die beiden Kosmonauten auf der Internationalen Raumstation (ISS) müssen sich dieser Tage als Heimwerker betätigen, um ein winziges Leck abzudichten. Seit über einem Jahr entweicht der ISS etwas mehr Luft als vorgesehen. Bereits im Oktober 2020 hat die Besatzung ein 4,5 Zentimeter lange Öffnung gestopft, konnte das Problem damit aber nicht zur Gänze lösen.

Inzwischen ist klar, dass es noch ein zweites Leck auf der ISS im russischen Modul "Swesda" gibt. Die undichte Stelle ist zwar 22 Millimeter lang aber nur 100 Mikrometer breit. Daher war sie schwer zu finden. Erst mit Wirbelstromprüfungen und einem Mikroskop konnten die Raumfahrer den Sprung lokalisieren. Die Kosmonauten werden seine Ränder nun mit einem Drei-Millimeter-Bohrer bearbeiten. Das reduziert das Risiko, dass der Sprung weiterwächst.

Danach applizieren sie mehrere Lagen Dichtungspaste sowie eine Art Pflaster. Abschließend folgen Tests, die die Dichtheit bestätigen sollen, Die beim Bohren anfallenden Metallsplitter werden bei nächster Gelegenheit zur Erde geschickt, um dort eingehend analysiert zu werden. Das hat vergangene Woche das russische Raumfahrtunternehmen Roskosmos mitgeteilt.

Die Risse gelten als Alterserscheinung. Teile der ISS sind rund 30 Jahre alt, wurden aber nur für 15 Jahre Einsatz gebaut. Grund zur Panik besteht nicht. Der Druckabfall durch den Sprung ist messbar, aber minimal.

(ds)