Der Backspace-Bug: Auch XP kann abstĂĽrzen
Kaum ist Windows XP auf dem Markt, zeigen sich erste Fehler – einer betrifft auch die Vorgänger NT und 2000, wie sich gezeigt hat.
Schon Ende Oktober veröffentlichte Jonathan de Boyne Pollard auf einer Web-Seite einen Hinweis darauf, dass sich Windows XP und auch seine Vorgänger 2000 und NT mit einfachen Mitteln reproduzierbar zum Absturz bringen lassen. Es genügt dafür, eine speziell präparierte Textdatei auf der Kommandozeile der Systeme mit dem type-Befehl anzuzeigen. In dieser Datei müssen vor allem Backspace-Zeichen stehen, deren Ausgabe Daten in einem zentralen Prozess (csrss) überschreibt, der für diese Art der Ausgabe in einer Console zuständig ist.
Der Prozess csrss ist für die betroffenen Windows-Varianten ähnlich wichtig wie init in einer Unix-Umgebung. Das Auftreten eines solchen internen Fehlers haben die Entwickler so ernst genommen, dass sie das System einen Neustart vornehmen lassen. In der Debugging-Version von XP erscheint sogar eine Meldung, die darauf hindeutet, dass die Entwickler diese Ausnahmesituation eigentlich kennen, nur noch keine "sanftere Behandlung" vorgesehen haben – dies zumindest legen einige Postings in der Newsgroup comp.os.ms-windows.programmer.win32 nahe, in der der Fehler rege diskutiert wurde.
Inwieweit sich der Fehler für Einbrüche ins System nutzen lässt, ist derzeit nicht bekannt. Es ist dennoch anzunehmen, dass Microsoft in absehbarer Zeit eine Korrektur veröffentlichen wird. Schließlich eignet sich der Trick immerhin zu Sabotage. Übrigens: Eine ähnliche Methode, um Windows 2000 abzuschießen, die bei XP keine Wirkung mehr zeigt, betrifft ebenfalls die Kommandozeile – malträtiert man dort in schneller Folge die Tasten F7 und Return, während ein ping läuft, legt Windows 2000 einen Neustart hin ... (ps)