Kryptotoken: Christie's versteigert NFT-Kunstwerk für 69 Millionen US-Dollar

69 Millionen US-Dollar für eine Bilddatei und ein Kryptotoken: Das Auktionshaus Christie's versteigert ein NFT-Kunstwerk für eine sagenhafte Summe.

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(Bild: Beeple/Christie's)

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Das Londoner Auktionshaus Christie's hat das mit einem Kryptotoken verknüpfte Digitalkunstwerk "Everydays: The First 5000 Days" für 69 Millionen US-Dollar versteigert. Das Kunstwerk des Digitalkünstler Mike Winkelmann alias Beeple besteht aus 21.069 × 21.069 Pixeln. Die Person, die das Werk ersteigert hat, erhält nun die Bilddatei und ein zugehöriges Non-fungible Token, kurz NFT. Der Erlös katapultiere Winkelmann nun unter die Top-Drei der am besten bezahlten, noch lebenden Künstler, erklärte Christie‘s.

"Everydays: The First 5000 Days" setzt sich aus 5000 Motiven zusammen, die Winkelmann seit dem 1. Mai 2007 bis zum 7. Januar 2021 täglich geschaffen hat. Die einzelnen Motive sind in loser chronologischer Reihenfolge angeordnet. Sie zeigen "abstrakte, fantastische, groteske und absurde Bilder sowie aktuelle Ereignisse und zutiefst persönliche Momente", wie es in der Werkbeschreibung heißt.

NFTs sind Kryptogeld-Technik, konkret handelt es sich um Token, die auf der Blockchain der Plattform Ethereum in einem Smart Contract erzeugt wurden. Fungibilität bezeichnet die Eigenschaft, dass Einheiten eines zählbaren Gutes untereinander austauschbar sind. Entsprechend wollen nicht-fungible Tokens das Gegenteil schaffen, nämlich digitale Einzigartigkeit. Ein solches Token kann wie in diesem Fall eindeutig Besitz und Herkunft dokumentieren. Am Kopieren einer Bilddatei hindert es erstmal nicht.

Doch von der Debatte um den realen Nutzen unbenommen sind solche Token-Auktionen derzeit ein Riesenhype in der Kunst- und Kreativwelt. Bisher waren Beeples Werke auf Blockchain-basierten Märkten verkauft worden. Im Dezember 2020 erzielte das Werk "The Complete MF Collection", das aus 20 Stücken besteht, 3,5 Millionen US-Dollar, wie Christie's mitteilte. Auch Musiker wie etwa die Alternative-Band Kings of Leon haben die Technologie als Möglichkeit entdeckt, sich zu vermarkten: Zu deren neuem Album gibt es auch Sondereditionen mit digitaler Kunst oder teuren VIP-Pässen, die jeweils mit NFT-Token verknüpft sind.

(axk)