Studiengebühren rücken näher

In einem vertraulichen Papier formuliert der Senat der Hochschulrektorenkonferenz Eckpunkte für die Einführung von Studiengebühren.

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Von
  • Angela Meyer

An der Reform der Hochschulen wird seit Jahren gebastelt. Dazu gehört auch das Thema Studiengebühren, dem die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) bisher eher skeptisch gegenüber stand. "Inzwischen haben sich aber Rahmenbedingungen und der Stand der Modelldiskussion so entwickelt, dass eine Gebühreneinführung möglich erscheint", heißt es in einem vertraulichen Papier, das der HRK-Senat gemeinsam mit dem Centrum für Hochschulentwicklung erarbeitet haben soll. Das Papier nennt Eckpunkte für ein Studiengebührenmodell, die im nicht-öffentlichen Teil des HRK-Plenums am 6. November zur Diskussion gestellt werden sollen.

Grundgedanke ist, den Wettbewerb zwischen autonomen Hochschulen zu fördern und mit zusätzlichen Einnahmen die Lehre zu verbessern. Jede Hochschule soll selber entscheiden können, ob und wofür sie welche Gebühren erhebt und wie sie diese verwendet. Dabei solle der Anteil der Gebühren maximal ein Drittel der Kosten des Studienplatzes betragen dürfen, und die bisherige öffentliche Finanzierung ergänzen, nicht ersetzen. Für die "Sozialverträglichkeit" der Studiengebühren sollen die Hochschulen mit Stipendien oder Darlehen sorgen, wobei letzteres auch während des Studiums in zusätzlichen Jobs auf dem Campus abgearbeitet werden könne und die Rückzahlung vom späteren Einkommen abhängen soll. Der Vorschlag sieht vor, diese Eckpunkte zunächst in Pilotprojekten auszuprobieren. (anm)