Die Renaissance der Telefonzelle

Die British Telecom und Marconi wollen innerhalb der kommenden fünf Jahre in Großbritannien 28.000 Webphones aufstellen.

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Neben warmem Bier gehörten einmal zur Szenerie einer englischen Stadt auch rote Telefonzellen -- bis die British Telecom begann, die traditionellen Häuschen gegen moderne Glaskästen auszutauschen. Auch diese werden aber vernachlässigt, seitdem immer mehr Menschen mit Handys telefonieren. Nun könnten die Telefonzellen wieder in Mode kommen: als öffentliche Terminals mit Internetzugang. Die British Telecom (BT) will zusammen mit Telecom-Ausrüster Marconi 28.000 so genannter Webphones im gesamten vereinigten Königreich installieren.

Die Passanten sollen mit ihnen ganz gewöhnlich telefonieren, aber auch im Internet surfen und E-Mails abrufen können. Ab April 2002 werden die ersten 3000 Stationen in Betrieb gehen, die restlichen innerhalb der nächsten fünf Jahre. Marconi stellt sie her, während sich die BT um Vernetzung und Vermarktung kümmert. Die BT hat bereits 500 so genannte Multimedia Phones im Betrieb. Diese bieten aber nicht so viele Funktionen wie die neuen Webphones.

BT erwartet durch die gebührenpflichtige Nutzung der Terminals in drei Jahren Einnahmen von rund 50 Millionen Pfund (80 Millionen Euro), während Marconi mit 100 Millionen Pfund (161 Millionen Euro) innerhalb der kommenden acht Jahre rechnet. Nachdem Marconi im November einen Verlust von 5,1 Milliarden Pfund melden musste, bessert sich für das Unternehmen anscheinend die Lage. Schon Anfang der Woche konnte das Unternehmen einen Auftrag des texanischen Breitband-Anbieters Grande Communications in Höhe von 80 Millionen US-Dollar (90 Millionen Euro) ergattern. (anw)