Videoschnittsoftware mit neuen MPEG- und Brenner-Features (Update)
Die überarbeitete Oberfläche von Uleads VideoStudio 6 vermittelt nun nicht mehr das typische "Look and Feel" eines analogen Schnittsystems früherer Versionen.
Ziemlich genau ein Jahr nach der Vorstellung von VideoStudio 5 schickt Ulead die Version 6 seiner Videoschnittsoftware ins Rennen um die Gunst der Hobbyfilmer. Die überarbeitete Oberfläche vermittelt nun nicht mehr das typische "Look and Feel" eines analogen Schnittsystems früherer Versionen, sondern lehnt sich eher an das Interface von Profi-Programmen an. Das Storyboard kann nun auf dem kompletten Bildschirm angelegt und bearbeitet werden, ferner gibt es jetzt auch eine Vollbild-Vorschau und eine Zeitleiste, die sich über den gesamten Monitor erstreckt.
Vor allem aber hat Ulead unter der Haube kräftig an seiner Consumersoftware gefeilt. Filmmaterial kann beim Import etwa von einer Analogquelle (über einen Wandler) oder von einem DV-Camcorder direkt in das DVD-kompatible MPEG-2-Format transkodiert werden, also ohne den Umweg über ein AVI-Format. Hinter diesem neuen Feature steckt übrigens ein hauseigener Codec, den Ulead MPEG-Direct getauft und erst vergangene Woche vorgestellt hat. Dieser komprimiert MPEG-1 und –2 in variablen Bitraten, und zwar sowohl nach Feld-, als auch nach Einzelbild-basierten Algorithmen. Die Kompressionstechnologie an sich hat Ulead allerdings nicht neu erfunden, vielmehr handelt es sich um den Versuch der Kalifornier, sich von Drittherstellern wie etwa Ligos unabhängig zu machen.
Apropos DVD: Den sinkenden Preisen von DVD-Brennern hat Ulead Rechnung getragen, indem VideoStudio 6 über einen Authoring Wizard verfügt, der DVDs, VCDs und SVCDs direkt brennt, ohne dass eine externe Brennersoftware bemüht werden muss. Mit dem ebenfalls hauseigenen InstaView verspricht Ulead, dass das zeitraubende Rendering von Previews mit der neuen Version künftig wegfällt. Diese Aussage muss allerdings mit Vorsicht genossen werden, denn nach eigenen Angaben bedient sich InstaView in erster Linie der nackten Rechenpower "aktuellster" Prozessoren. Dies betrifft vor allem Übergangs- und Videoeffekte, und vor allem Overlays, bei denen eine Titelanimation im Bild oder zwei Clips zur gleichen Zeit gezeigt werden.
Dem Overlay hat Ulead mit VideoStudio 6 mit einer zweiten Videospur mehr Raum als in der Vorgängerversion spendiert. Bild-in-Bild-Effekte und Titelanimationen sollen sich wesentlich einfacher als bisher verwirklichen lassen. Damit der Anwender nicht gleich an einer Unzahl von Parametern verzweifelt, gibt es zahlreiche Vorlagen, die sich nach eigenen Bedürfnissen manipulieren lassen.
Der Preis der Vollversion liegt bei rund 100 US-Dollar fĂĽr die Ladenversion und bei 90 Dollar fĂĽr den Download von Uleads Webseite. Die Upgrades kosten 50 beziehungsweise 45 US-Dollar. (Matthias Holtz, Natalia Pander) / (jk)