IFA

Dancefloor und jede Menge Technik

Ein Rundgang auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) beeindruckt das junge Publikum.

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  • dpa

"Das sieht ja aus wie inner Disko hier", entfährt es einem Besucher gleich zu Beginn der Internationalen Funkausstellung, als er die dunkle Halle betritt, in der grüne Lichtkegel rhythmisch zum Dancefloor hin und her hüpfen. Eine Gruppe junger Tänzer am Hallenrand bietet den Besuchern der Philips-Halle zwischen all der Technik willkommene Abwechslung fürs Auge. Am weitläufigen Panasonic-Stand werden die Besucher eingetaucht in die Illusion eines riesigen Unterwasserbeckens. Auf den Wänden schwimmen links und rechts Cybermenschen vorbei.

Mit futuristischen Präsentationen wollen die Großen der Unterhaltungselektronik vor allem das junge Publikum auf der 43. Funkausstellung (IFA) beeindrucken. Zu den Publikumsmagneten zählen dabei die Stände, an denen Firmen wie Sharp, Sony oder Loewe das Kino für zu Hause zeigen: Flache LCD-Bildschirme und digitale DVD-Technik, für die auf der weltweiten Leitmesse die ersten Geräte zum Aufnehmen präsentiert werden. "Nur ein bisschen teuer", meint der 19-jährige Alexander Wittig aus Brandenburg. Sein Freund Stefan hat ein anderes Objekt der Begierde entdeckt: den 24-fach-Brenner. Mit Blick für das Neue streunen die beiden durch die gut gefüllten Hallen, die sich über 160.000 Quadratmeter erstrecken. Mehr als 915 Ausstellern aus 40 Ländern zeigen ihre Produkte – die IFA ist in diesem Jahr größer denn je.

Aber nicht nur Laien, auch die Profis lassen sich auf dem Gelände unter dem Funkturm zeigen, was das Zusammenwachsen von Mobilfunk, Internet und Rundfunktechnologie an Neuem hervorbringt. Für die Händler von Unterhaltungselektronik ist die IFA immer noch ein Muss. "Wer im Geschäft bleiben will, kommt her", sagt Großhändler Horst Satthoff. Gemeinsam mit Kollegen lässt er sich am Panasonic-Stand das kabellose Fernsehen erklären. Auf briefmarkengroßen so genannten SD-Karten werden MP3-Musik- und Videodateien gespeichert. So passt zum Beispiel ein MP3-Spieler in die Armbanduhr. Platzprobleme mit der Musiksammlung gehören damit der Vergangenheit an.

Digitalisierung und Konvergenz sind die Schlagworte der IFA. Viele Produkte sind seit der letzten Messe vor zwei Jahren ausgereifter und rücken für die Besucher in den Rahmen des Möglichen. MP3, SD, DVD – "Viele wissen schon gar nicht mehr, was dahinter steht", merkt Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) auf seinem Messerundgang an. Dennoch wollen nicht nur die Jungen erkunden, was sie in nächster Zeit in den Kaufhäusern erwarten wird.

"Man will ja als Ottonormalverbraucher mitreden können", sagt Irmgard Kluckert aus Berlin, die gerade das Internet an einem der unzähligen Computerbildschirme testet, die mit Web-Kameras ausgestattet sind. Um Besuchern die Technikscheu zu nehmen, werden digitale Kameras auf der IFA kostenlos ausgeliehen, die Bilder ausgedruckt. Zudem locken Stars und Sternchen auf den Branchentreff, von dem ARD und ZDF live senden. Tagesschau-Moderatoren geben einen Einblick in die Nachrichtensendung, Günther Jauch spielt mit Gästen "Wer wird Millionär?", die Teenie-Gruppe "No Angels" tritt auf und Verona Feldbusch spricht mit ihrem Cyber-Double. Forschungsinstitute zeigen, was vielleicht einmal künftige Funkausstellungen beherrschen wird, zum Beispiel die augengesteuerte Computermaus am 3D-Bildschirm.

Für die Fans von Computerspielen findet die erste Deutsche Meisterschaft für das Online-Spiel Counterstrike statt. Hundert Jugendliche versuchen, feindliche Clans in der Cyberwelt zu besiegen. (dpa) / (mw)