Google findet Pop-ups nervig

Nach häufigen Nutzerbeschwerden über Pop-up-Werbung auf Google stellt der Suchdienst klar, dass diese Art der Werbung in keiner Weise von ihnen unterstützt wird.

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Von
  • Clemens Gleich

Die Leute bei Google finden Pop-ups "nervig", sagt eine Mitteilung auf der amerikanischen Suchseite. Den Anlass zu dieser Bekenntnis lieferten zahlreiche Beschwerden verärgerter Nutzer, die in aggressiver Art und Weise von aufspringenden Werbefenstern überfallen wurden, während sie bei Google verweilten.

Zuerst nahmen die Besucher natürlich an, dieses Marketing sei Teil der zunehmenden Kommerzialisierung des Netzes, doch schon bald suchten Google-Agenten "undercover" nach möglichen Verstecken für diese Wegelagerer des beliebten Internet-Suchdienstes. Der erste Verdacht fiel auf Trittbrettfahrer von Tauschnetzwerken, also bei bestimmten Clients mitinstallierte Werbe-Tools, die sich in die Windows-Nachrichtenschlange hängen und nur darauf warten, dass über die Tastatur Google-Suchanfragen hereinkommen, auf die sie mit Werbung antworten können. Die Betreiber der Suchmaschine empfehlen die Säuberung des heimischen Rechners von derartigem Ungeziefer vermittels spezialisierter Erkennungstools.

Andere Werbepopper könnten von Plagiatseiten kommen, die auf falsch getippte URLs spekulieren. Präsentiert die Seite das genaue Google-Layout, bemerken Surfer die Fälschung womöglich nicht. Auch heimtückische Pop-unders, die nicht über, sondern unter dem sichtbaren Fenster materialisieren, stehen im Verdacht: Wechselt man die Seite zu Google, sieht man vielleicht auf einmal ein Banner, das zwar schon die ganze Zeit da ist, aber einfach nicht bemerkt wurde.

Pop-Ups haben sich in letzter Zeit stark vermehrt, da der konventionelle Bannermarkt immer tiefer ins wirtschaftliche Koma fällt. "Es scheint, dass die zunehmende Wucherung der Pop-ups steigende Verwirrung unter den Nutzern erzeugt", meinte Google-Entwickler Matt Cuffs. "Wir hielten es jetzt für einen guten Zeitpunkt, um klarzustellen, dass wir keine Pop-up-Werbung zeigen." Wer auf Nummer sicher gehen will, findet in den Einstellungen mancher Browser eine Option, die Javascript-Befehle ignoriert, wenn sie versuchen, zusätzliche Fenster eigenhändig zu öffnen. Alternativ dazu bieten auch Personal Proxies derartige Funktionen. (cgl)