IBM stiftet Source-Code für 40 Million US-Dollar

IBM bringt eine Workbench in die Open-Source-Community Eclipse.org ein. Die Eclipse-Workbench soll Herstellern von Entwicklungstools als Integrationsplattform dienen.

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In einer weltweiten Ankündigung in New York und Nizza gab IBM heute bekannt, eine Development-Workbench in die neue Open-Source-Community Eclipse.org einzubringen. Die Community erhält die Kontrolle über diese Workbench und wird Beiträge der Mitglieder in neue Releases einbringen. Noch im Laufe des Novembers soll Eclipse.org genaue Einzelheiten zum Community-Process veröffentlichen. Derzeit ist die Webseite noch wenig ergiebig.

Die Eclipse-Workbench soll allen Herstellern von Entwicklungs- und Programmierwerkzeugen als Integrationsplattform dienen. Aktuell beteiligen sich mehr als 150 Unternehmen an Eclipse, darunter Computer Associates, Interwoven, Macromedia, Rational und Versata. Dass Microsoft in dieser Aufzählung fehlt, ist nicht wirklich überraschend. Bei Borland hingegen ist zu erwarten, dass sich das Unternehmen ebenfalls in Zukunft beteiligt, um von der Integration mit Tools der anderen Hersteller zu profitieren.

Das Eclipse Platform Project stellt ein zentrales Framework sowie Plug-in-Dienste zur Verfügung, über die sich das Framework erweitern lässt. Die Workbench dient damit als Vehikel, mit Hilfe dessen Tool-Hersteller eigene Produkte mit denen anderer Anbieter zusammenbringen können. Die Workbench selbst ist generisch und kann beliebige Dateien behandeln; die eigentliche Intelligenz steckt in den Plug-ins. Der generische Ansatz ermöglicht gerade deshalb eine besonders enge Integration verschiedenster Werkzeuge, von Editoren über Compiler, Debugger bis zu Webbrowsern.

IBM will eigene kommerzielle Produkte auf der Basis dieser Workbench anbieten. Entsprechend der engen Marken-Strategie heißt die Workbench bei IBM Websphere Studio Workbench. Alle zukünftigen Tools basieren auf dieser Umgebung. Den Anfang macht Websphere Studio Application Developer, das als Ersatz für VisualAge for Java dient. Das bislang als Websphere Studio bekannte Produkt wird im ersten Quartal 2001 durch Websphere Studio Site Developer abgelöst. Application Developer und Site Developer sind derzeit als Preview erhältlich. Eine kurze Demo des Application Developer erklärt dessen Arbeitsweise.

Auch wenn die ständige Wiederholung der Websphere-Marke suggeriert, dass diese Tools nur mit dem Websphere Application Server nutzbar seien, betont IBM die Offenheit der Workbench sowie der darauf aufbauenden IBM-Werkzeuge. So lassen sich damit ohne weiteres auch andere Web Application Server zusammenbringen. IBM demonstrierte dies beispielsweise mit Tomcat aus dem Apache-Jakarta-Projekt und erwähnte auch den Hauptkonkurrenten BEA Systems mit Weblogic. (Volker Weber) / (jk)