Virtueller Behördengang schreckt Bürger noch ab
Beim Kontakt mit Behörden misstrauen die meisten Deutschen Umfragen zufolge dem weltweiten Datennetz noch.
Beim Kontakt mit Behörden misstrauen die meisten Deutschen Umfragen zufolge dem weltweiten Datennetz noch. Wie das Bielefelder Meinungsforschungsinstitut Emnid mitteilte, halten 85 Prozent der Bundesbürger das Internet für zu unsicher, wenn es darum geht, einen Antrag mit persönlichen Daten wie Kreditkarten- oder Kontonummer an Finanzamt, Arbeitsamt oder Rathaus zu schicken. Weltweit liege die Quote solcher Bedenkenträger bei rund 64 Prozent.
Emnid hat nach eigenen Angaben knapp 30.000 Menschen in 27 Ländern befragt. In Deutschland sei das Misstrauen gegenüber dem Internet-Antrag am größten, gefolgt von Frankreich und Japan. In Finnland und Dänemark dagegen haben nur jeweils ein Drittel der Menschen Bedenken, persönliche Daten online zu schicken.
Wenn es dagegen darum geht, selbst Informationen von der öffentlichen Hand zu bekommen, sind die Deutschen dem Internet gegenüber offenbar weniger skeptisch eingestellt. 14 Prozent der Deutschen haben sich nach der Studie in den vergangenen zwölf Monaten bei Städten, Ländern und Ministerien online informiert oder Formulare ausdrucken lassen. Nur drei Prozent dagegen reichten Anträge über das Netz ein. Was den Besuch des Online-Rathauses angeht, sind die Skandinavier Spitzenreiter: In Norwegen, Dänemark und Finnland hat laut Emnid jeder Zweite im zurückliegenden Jahr das Internet beim Kontakt mit der Behörde genutzt. (dpa) / (jk)