Die nächste Generation der Pocket PCs

Microsoft misst der zweiten Generation der Pocket PCs entscheidende Bedeutung bei und karrte daher dutzende von Partnern zur offiziellen Vorstellung.

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Von
  • mck

Zeitgleich in London und San Francisco haben Microsoft und seine Partner die nächste Generation der Pocket PCs vorgestellt. Casio, Compaq und Toshiba zeigten ihre neuen stiftbedienten Organizer vor; Acer, NEC, Fujitsu und Samsung wollen innerhalb der nächsten Monate mit eigenen Geräten auf den Markt kommen. Hewlett-Packard dagegen hat zumindest in den USA bereits mit der Auslieferung seiner neuen Jornadas 565 und 568 begonnen und bringt zusätzlich eine Reihe von Erweiterungsmodulen. Alle Geräte besitzen einen 206 MHz Intel StrongARM-Prozessor, USB-Anschlüsse, fast ausnahmslos 64 MByte RAM, ein reflektives TFT-Display und ermöglichen dank Flash-ROM ein späteres Update der System-Software.

Wie wichtig die Markteinführung der zweiten Pocket-PC-Generation für Microsoft ist, lässt sich daran ablesen, dass niemand anderes als Firmenchef Steve Ballmer den Vorhang lüftete. Dutzende von OEM-Partnern präsentierten ihre Produkte, vom Wireless-LAN-Adapter im CompactFlash-Format bis zur Synchronisierungssoftware für Macintosh-Computer, denen bislang jeglicher Datenaustausch mit Pocket PCs verwehrt war. Viele Hersteller brachten zudem Updates ihrer Software mit, die an das neue Betriebssystem angepasst sind. Während der krisengeschüttelte PDA-Marktführer Palm mit einer Halbierung seiner Umsätze zu kämpfen hat und die Einführung neuer Geräte sowie seine alljährliche Entwicklerkonferenz verschieben musste, gewinnen Organizer mit dem Microsoft-System weiter Marktanteile und Momentum. Selbst der koreanische Großkonzern Samsung hat inzwischen die Produktion von Pocket PCs mit integriertem Mobiltelefon angekündigt; der japanische Elektronikkonzern NEC will bis Ende des Jahres mit einem entsprechenden Gerät auf den Markt kommen, mochte aber noch keine Angaben zu Preis und Spezifikationen machen. Ebenfalls in den Pocket-PC-Markt einsteigen wollen Fujitsu (irgendwann im nächsten Jahr) sowie Acer (wohl nur im asiatischen Raum)

Jetzt schon kommt dagegen von Casio der E-200, der mit 190 Gramm erheblich leichter geworden und nur noch 130 mm × 82 mm × 17,1 mm misst. Das Gerät hat separate Erweiterungsschächte für CompactFlash-Type-II- und SD-Karten und kann mit einem auf der Rückseite angesteckten Adapter auch PC-Cards verwenden. Das Modul hat eine eigene 950 mAh Lithium-Batterie, ein gleichartiges Modell versorgt das Hauptgerät bis zu 10 Stunden lang mit Strom. Einzigartig am E-200 ist die USB-Hostfunktion, mit der sich beispielsweise Mäuse, Tastaturen, Drucker und CD-ROM-Laufwerke anschließen lassen – zumindest theoretisch, denn ohne spezielle Treiber dürfte das nicht funktionieren. Der E-200 soll im Januar auf den deutschen Markt kommen, ein genauer Preis steht noch nicht fest, wird sich aber wohl am US-Preis von 599 Dollar orientieren.

Ausschließlich in den USA wird der bislang eher unbekannte Hersteller Audiovox einen umgelabelten Toshiba e570 unter dem Markennamen Maestro verkaufen. Das Gerät besitzt lediglich 32 MByte RAM und soll nur zusammen mit einem Mobilfunkvertrag von Verizon erhältlich sein. Auch Hewlett-Packard nutzte die Veranstaltung, um neue Produkte vorzustellen. Eine Batterie mit doppelter Kapazität soll die ab November erhältlichen Jornadas 556 und 568 bis zu 28 Stunden mit Strom versorgen. Eine weitere Batterie besitzt einen integrierten SD-Slot, macht das Gerät etwa 5 Millimeter dicker und soll 80 US-Dollar kosten. Eine Mini-Aufstecktastatur soll im Dezember für 50 US-Dollar erhältlich sein, war bei der Vorstellung jedoch nicht funktionsfähig. Ebenfalls bis Jahresende will HP ein Aufsteckmodul für den Einsatz von PC-Cards auf den Markt bringen, das etwa 1,5 Zentimeter dick und etwas leichter als sein iPAQ-Pendant ist. Das 150 US-Dollar teure Modul wird über den CompactFlash-Slot mit dem Gerät verbunden und besitzt eine eigene fest eingebaute Batterie, ein zweiter Schacht erlaubt den Einsatz einer zusätzlichen Batterie. (mck/c't) / (jk)