Cisco trotz roter Zahlen zufrieden

Der Marktführer bei Internet-Routern und Highend-Netzwerkequipment verbucht aber trotz starkem Umsatzrückgang zumindest einen operativen Gewinn.

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Von
  • Jürgen Kuri

Es kommt immer darauf an, wie man es betrachtet: Cisco, trotz schwieriger Geschäftslage immer noch unangefochtener Marktführer bei Internet-Routern und Highend-Netzwerkequipment, verbucht im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres unter Ausschluss von Sonderfaktoren und Einmalzahlungen einen Gewinn aus dem operativen Geschäft. Und das freut die Anleger, zumal der Gewinn trotz starkem Rückgangs gegenüber der Vorjahresvergleichszeit höher ausfiel als prognostiziert. Unter dem Strich kommen aber auch bei Cisco rote Zahlen heraus – nach den Verlusten im vergangenen Geschäftsjahr, der schwachen US-Konjunktur und den Problemen der Telecom-Branche auch für Cisco selbst keine richtige Überraschung.

Im operativen Geschäft kamen jedenfalls schwarze Zahlen in Höhe von 332 Millionen US-Dollar (370 Millionen Euro) oder vier US-Cent pro Aktie zusammen. Im gleichen Zeitraum des Vorjahrs war es noch ein operativer Gewinn von 1,36 Milliarden US-Dollar (1,52 Milliarden Euro) oder 18 US-Cent pro Aktie. Unter Einschluss von Sonderfaktoren, etwa Kosten für die Übernahme anderer Firmen, ergab sich ein Verlust von 268 Millionen US-Dollar (299 Millionen Euro) oder vier Cent pro Aktie. Unter den gleichen Bedingungen verbuchte Cisco im Vorjahresquartal noch einen Gewinn von 798 Millionen US-Dollar (890 Millionen Euro). Der Umsatz sackte zudem stark ab: von 6,52 Milliarden US-Dollar (7,28 Milliarden Euro) im gleichen Vorjahreszeitraum auf 4,4 Milliarden US-Dollar (4,91 Milliarden Euro) im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahrs.

Damit lag Cisco aber komfortabel über allen Prognosen: Beim operativen Gewinn rechnete die Börse mit zwei US-Cent pro Aktie, beim Umsatz mit 4,16 Milliarden US-Dollar (4,64 Milliarden Euro). So stieg denn auch der Kurs des Cisco-Papiers: Im regulären Handel konnte die Aktie bereits auf 17,90 US-Dollar zulegen, im nachbörslichen Handel stieg der Kurs dann noch einmal auf 18,90 US-Dollar.

Cisco-Chef John Chambers zeigte sich "angesichts der schwierigen Geschäftslage mit den soliden Quartalszahlen und dem steigenden Marktanteil" zufrieden. Nach Chambers' Schätzung haben die Terrorangriffe am 11. September auf New York und Washington das Geschäftsvolumen um etwa fünf Prozent geschmälert. Weder Chambers noch Finanzchef Larry Carter wollten sich jedoch zu den weiteren Aussichten äußern, da sich die Schwierigkeiten der gesamten Wirtschaft seit den Attacken noch verstärkt hätten. Erfreut zeigte sich der Carter aber auch über die Rücklagen von Cisco in Form von liquiden Mitteln und Investitionen: Diese stiegen nämlich, ganz im Gegensatz zu den meisten Konkurrenten aus der Branche, um 550 Millionen US-Dollar (613 Millionen Euro) auf 19,1 Milliarden US-Dollar (21,3 Milliarden Euro). Gute Voraussetzungen wohl nach Ansicht der Cisco-Manager, um eventuelle weitere Stürme der Wirtschaft aussegeln zu können. (jk)