Kunden verklagen IT-Dienstleister Ibex

Das Angebot für ein "Technologie-Update" für ihre Miet-PCs gefällt den Kunden gar nicht.

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Seit zwei Jahren bietet der IT-Dienstleister Ibex Server, Computer und Peripheriegeräte zur Miete an. Einige Kunden, die in den Jahren 1999 und 2000 auf das Angebot eingegangen sind, fühlen sich verschaukelt und wollen den Dienstleister nun verklagen. Begründung: Ibex verstoße gegen seine Mietverträge.

Nach Angaben der vertretenden Kanzlei hatten die Kunden für monatlich 60 Mark (30,7 Euro) Compaq PCs des Modells Pressario mit 500, 700 und 800 Megahertz für eine Laufzeit von 36 Monaten gemietet. Im Mietvertrag sei eine Klausel enthalten, nach der Ibex seinen Mietern spätestens nach 17 Monaten "Bestandteile des Mietgegenstandes älterer Technologie gegen entsprechende Einheiten neuerer Technologie" austauscht.

Nun haben die Kunden von Ibex ein Angebot für ein "Technologie-Update" erhalten, das ihnen gar nicht gefällt: Sie haben die Wahl zwischen einem Rechner mit 800 MHz für eine monatliche Miete von 31 Euro (60,6 Mark) und einem Rechner mit 1,4 GHz. Für diesen müssten die Kunden dann allerdings 51 Euro (99,75 Mark) Miete im Monat und 103 Euro (201,45 Mark) Transportkosten bezahlen.

Die Rechtsanwälte errechneten einen Gesamtpreis von 2231 Euro (4363 Mark) für den 1,4-GHz-Rechner und sind der Meinung, dass sich dieser weit über dem Preis bewege, der ansonsten marktangemessen sei. Zum System gehören ein Athlon 1,4 GHz Prozessor, 40 GByte Festplatte, AVM Fritz PCI Card, 256 MByte DDR RAM, nVidia GeForce2 MMX 200, 32 MB SDRAM, 48fach CD-ROM, 2 USB-Anschlüsse, 16fach DVD ROM-Laufwerk, Standard-Tastatur, Windows ME, Word 2000, Works 6.0, Soundkarte, kein Monitor.

Ibex sei nicht der Aufforderung der Kunden nachgekommen, den 1,4-GHz-Rechner in der genannten Konfiguration zu unveränderten Mietkonditionen zu liefern. Als einzige Informationsquelle hätten den Kunden nur Werbeprospekte zur Verfügung gestanden. Obwohl der Bundesgerichtshof die Prospekthaftung noch nicht grundsätzlich bejaht habe, hoffen die Anwälte auf Erfolg ihrer Klage. (anw)