Eklat bei den World Cyber Games

Die überwiegend minderjährigen Teilnehmer der World Cyber Games dürfen sich zwar in indizierten Spielen virtuelle Schlachten liefern, aber das Schwenken einer taiwanischen Flagge sorgt für Unmut.

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Vom 5. bis zum 9. Dezember fanden in Seoul (Südkorea) zum ersten Mal die World Cyber Games statt. Hier traten Spieler aus aller Welt an, um sich in Spielen wie StarCraft, FIFA 2001 und Quake III Arena miteinander zu messen. Im Ballerspiel Unreal Tournament gewann übrigens der 17-jährige Deutsche Christian Hock.

Zu einem Eklat kam es nach den Finale von Age of Empires II: Der Gewinner Jeng Cheng Tseng schwenkte nach seinem Sieg die taiwanische Flagge und rief "Taiwan Number One". Das sorgte bei Vertretern der Volksrepublik China, die Taiwan als "abtrünnige Provinz" ansehen, offensichtlich nicht gerade für Begeisterung.

Die Veranstalter reagierten mit geharnischter Kritik am Team, das bei den Word Cyber Games als "Chinese Taipeh" auftreten musste: Schließlich sei dies ein Festival, um "Jugend, Spiele und Harmonie in der Welt zu fördern". Aktionen zu "potentiellen oder realen politischen Zwistigkeiten" sind deshalb unerwünscht. Nach Angaben des Organisationskomitees der Veranstaltung hat sich das Team "Chinese Taipeh" inzwischen für den Auftritt und das Zeigen der taiwanischen Flagge entschuldigt -- so etwas werde in Zukunft nicht mehr vorkommen.

Zu den Auswirkungen auf die "Harmonie in der Welt", wenn sich die überwiegend minderjährigen Teilnehmer in Ballerspielen, die zum Teil in ihren Heimatländern auf dem Index stehen, blutige, virtuelle Schlachten liefern, äußerte sich der Veranstalter in seiner Stellungnahme nicht. (ju)