Biodata macht hohe Verluste

Das Software-Haus setzt zu seiner Rettung nun auf den schnellen Einstieg eines Investors.

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Von
  • Jürgen Kuri

Das insolvente Software-Haus Biodata hat im dritten Quartal hohe Verluste geschrieben. Das Betriebsergebnis (Ebit) habe in dem Quartal minus 44,7 Millionen Euro betragen, teilte das Unternehmen mit. In den ersten neun Monaten habe es insbesondere wegen der "bereits angekündigten Wertberichtigungen auf Forderungen sowie Firmenwertabschreibungen" einen Konzernverlust von 70 Millionen Euro gegeben. Biodata hatte am 20. November als erster Nemax-50-Wert Insolvenz beantragt.

Etwas verklausuliert formuliert das Unternehmen eigene Versäumnisse in der Börsen-Pflichtmeldung über die Geschäftszahlen des dritten Quartals: Biodata sei es im Jahresverlauf nicht gelungen, Projekte "wie geplant umzusetzen oder durch neue Projekte zu kompensieren". Daher habe es in allen Bereichen drastische Umsatzeinbußen gegeben; dazu käme ein hoher Wertberichtigungsbedarf, der insbesondere durch Tochtergesellschaften im Ausland ausgelöst worden sei.

Ein geplatzter Großauftrag und möglicherweise auch das Verbuchen von Scheinumsätzen hatten Biodata im Herbst in eine Schieflage gebracht. Das Bundesaufsichtsamt für den Wertpapierhandel ermittelt wegen möglicher Insidergeschäfte. Das Software-Haus setzt zu seiner Rettung nun auf den schnellen Einstieg eines Investors. Ziel sei, die Biodata Information Technology als Muttergesellschaft mit einem Insolvenzplan und dem Einstieg eines Finanzinvestors zu entschulden. (jk)