Web.de stößt B2B-Tochter Workways ab
Web.de verkauft seine B2B-Tochter Workways, um die Verluste einzudämmen, und setzt auf kostenpflichtige Dienste "im Bereich webbasierter Telekommunikation".
Die Karlsruher Web.de AG stößt ihre Verlust bringende B2B-Tochter Workways ab. Über diese im November 2000 gestartete Tochterfirma wollte Web.de seine Unified-Messaging-Lösungen an kleine und mittelständische Unternehmen verkaufen, doch der Erfolg dieses "Nebengeschäfts" am hart umkämpften Markt der E-Mail-Anbieter blieb aus. Im Oktober verzeichnete Workways etwa 360 Firmen in seiner Kundenliste.
"Im Rahmen eines Management Buy Out kauft das Management der Workways GmbH die Gesellschaft zu 100 Prozent", teilte Web.de mit. Die bestehende Produktpalette werde Workways nun eigenständig weiter betreiben. Unternehmenssprecherin Eva Vennemann stellte klar, dass die Workways-Produkte weiterhin im Karlsruher Rechenzentrum von Web.de gehostet werden.
Die Maßnahme hat der Portalbetreiber indirekt bereits im letzten Quartalsbericht von Ende Oktober angekündigt. Dort hieß es bezüglich Workways: "Trotz erheblicher Anstrengungen in der Produktentwicklung und hoher Investitionen" sei es "noch immer nicht gelungen, signifikante Umsatzerfolge zu erzielen". Daher werde man "gegebenenfalls weitere strukturelle Maßnahmen einleiten, um der aktuellen Ertragssituation Rechnung zu tragen". Im dritten Quartal 2001 erwirtschaftete Web.de einen Verlust von 7,6 Millionen Euro; 1,5 Millionen Euro davon fielen allein auf Workways.
Wegen der anhaltenden Flaute am Online-Werbemarkt will sich Web.de jetzt vermehrt auf kostenpflichtige Dienste "im Bereich webbasierter Telekommunikation" konzentrieren, weil "durch die digitale Natur dieser Dienste Bruttomargen von über 70 Prozent zu erzielen" seien. Um welche Dienste es sich dabei handeln könnte, wollte das Unternehmen nicht mitteilen. (hob)