Wenn's um Geld geht: Linux
Linux erobert die Wall Street und die Tenniswelt.
Ein kleiner Schritt für die Börse, ein großer für Linux: So könnte man Ankündigungen von IBM vermelden. Die Securities Industry Automation Corporation (SIAC), nach eigener Angabe "das technologische Nervenzentrum der Wall Street", setzt jetzt das für den Newsletter-Versand an Broker zuständige Programm ARTMAIL auf IBM-Mainframes unter Linux ein. Das E-Mail-Programm, das bisher in einer Umgebung von 180 Sparc-Maschinen von Sun lief, wurde dafür nach Linux portiert. Der Auftrag ist laut IBM im einstelligen Millionenbereich angesiedelt und wird als erster Schritt zur Akzeptanz des freien Betriebssystems in der Finanzwelt angesehen. Es müssten 15 bis 20 Milliarden Transaktionen pro Tag verarbeitet, überprüft und versandt werden, sagte SIAC-Vizepräsident Steve Romano, Ausfälle seien da nicht zu tolerieren. Mit der Entscheidung für IBM und Linux habe man die Verfügbarkeit erhöht bei gleichzeitiger Kostensenkung.
Auch im Tennis geht es um Geld. Was Wunder also, dass die offizielle Webseite der US-Open nunmehr ebenfalls auf einem Linux-System gehostet wird. Im letzten Jahr hatten während des Turniers 1,2 Millionen Besucher der Tennis-Seite fast 58 Millionen Seitenzugriffe erzeugt. Durch den Einsatz von Linux sei man flexibler im Umgang mit Zugriffsspitzen während wichtiger Spiele, sagte ein Manager der US Tennis Association. IBM ist seit mehreren Jahren für den Internet-Auftritt des Turniers verantwortlich. (lab)