IDF: Arapahoe soll PCI und AGP zu Grabe tragen

22 Firmen werden die Entwicklung des designierten PCI-Nachfolgers mit den internen Codenamen "Arapahoe" und "3GIO" unterstützen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 56 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Natalia Pander
  • Matthias Holtz

22 Firmen, darunter 3Com, Nvidia, AMD, Adaptec und Texas Instruments, werden die Entwicklung des designierten PCI-Nachfolgers mit den internen Codenamen "Arapahoe" und "3GIO" unterstützen. Dies gab die Arapahoe Working Group, die aus Compaq, Dell, IBM, Intel, Microsoft und der PCI-Special Interest Group (PCI-SIG) besteht, auf dem Intel Developer Forum in San Jose bekannt.

Bis konkrete Produkte mit dem seriellen "Third Generation I/O"-Interface (3GIO) erhältich sein werden, vergehen allerdings noch mindestes zwei Jahre. Die Arbeitsgemeinschaft will zunächst bis Frühjahr nächsten Jahres einen ersten Entwurf bei der PCI-SIG einreichen, bevor Mitte 2002 die Spezifikationen endgültig festgelegt werden. Marktreife 3GIO-Produkte werden schließlich für die zweite Hälfte 2003 erwartet, möglicherweise sogar erst Ende 2004.

Zu den Spezifikationen wurde bis jetzt noch relativ wenig bekannt. Hinsichtlich der Bandbreite heißt es bislang nur, sie sei hochgradig skalierbar und reiche theoretisch bis ans physikalische Limit der Kupferleitungen. Dabei soll sie abwärtskompatibel zu den heutigen PCI-Spezifikationen bleiben. Gleichzeitig wird 3GIO wohl auch den AGP-Bus ersetzen; das geht zumindest aus den Entwurfszeichnungen in den White-Papers hervor.

Apropos "seriell": Von einer linearen Entwicklung von PCI über PCI-X hin zu Arapahoe kann keine Rede sein. Die Arbeitsgruppe plant, den 33 MHz PCI-Bus im Desktop-Bereich bis zur Einführung von Arapahoe weiter zu verwenden, während Server und Worstations auf den maximal 133 MHz schnellen PCI-X umgestellt werden sollen. Nach den Auffassungen der Gruppe reichen diese Ressourcen für die nächsten Jahre völlig aus, bis Paul Otellinis Vision vom 10-GHz-Pentium-4 und der dazu passenden Peripherie wahr wird.

Groteskerweise soll die neue I/O-Technologie zuerst im Low-End- beziehungsweise im Desktop-Segment eingeführt werden. Ob es sich hierbei um einen gewaltigen Testlauf handelt, bevor man sich an die Server wagt, oder marketingstrategische Überlegungen dahinter stehen, wird nicht so ganz klar. Eines ist jedenfalls sicher: Da Server und Workstations einen wesentlich längeren Lebenszyklus als Desktop-Rechner haben, würden sich die Computerhersteller in Bezug auf PCI-X selbst das Wasser abgraben. Welches Unternehmen wird schon Millionen in neue Server-Hardware investieren, die in zwei Jahren zum alten Eisen gehört, nur weil Arapahoe an die Türen klopft?

Eine Hintertür lassen sich die Verantwortlichen allerdings offen: "Die Dynamik des Marktes wird bestimmen, wann 3GIO-Produkte auf den Markt kommen", so die offizielle Verlautbarung der PCI-SIG. (Natalia Pander, Matthias Holtz) / (jk)