Filtern statt sperren in NRW

Drei Unternehmen entwickeln ein Filterverfahren, mit dem die von der Bezirksregierung Düsseldorf geforderte technische Sperrung unerwünschter Internet-Seiten ersetzt werden soll.

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Von
  • Murat Özkilic

In Nordrhein-Westfalen werden unerwünschte Inhalte demnächst wahrscheinlich nicht mehr gesperrt, sondern gefiltert. Die Provider Webwasher.com, Intranet sowie das Bonner Gemeinschaftsunternehmen Bocatel wollen in einem Pilotversuch mit der Uni-Dortmund ein kombiniertes Verfahren aus Routing und Filtertechnologien testen, das die von der Bezirksregierung Düsseldorf geforderte technische Sperrung überflüssig machen soll. Wie es in einer gemeinsamen Erklärung der drei Unternehmen heißt, könnten mit dem System neben den wirtschaftlichen Risiken auch die "unverhältnismäßigen Eingriffe in die Integrität der Netze" vermieden werden. Das Konzept sei bereits dem Düsseldorfer Regierungspräsidenten Jürgen Büssow präsentiert worden.

Die Bezirksregierung Düsseldorf versucht seit einiger Zeit, Internet-Seiten mit Nazi-Propaganda und anderen illegalen Inhalten durch die Internet-Provider sperren zu lassen. Am 13. November fand aus diesem Grund eine Anhörung mit 90 Internet-Providern statt. Damals verwiesen die Anbieter vor allem auf technische Probleme bei der Sperrung ausländischer Seiten. Diese wären mit der Filtertechnik hinfällig. (mur)