Betrugsversuch bei eBay aufgeflogen

Ein arbeitsloser Unternehmer aus Salzgitter hatte im Internet-Auktionshaus Ware angeboten, die er sich bezahlen lassen, aber nicht liefern wollte.

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Von
  • Rainer Freudenberg

Eine groß angelegte Betrugsserie im Internet konnte die Kriminalpolizei in Salzgitter und die Staatsanwaltschaft Braunschweig mit Hilfe aufmerksamer Modelleisenbahner kurz nach dem Start stoppen. Ein arbeitsloser Unternehmer aus Salzgitter hatte im Internet-Auktionshaus eBay rund 4000 Artikel rund um Modelleisenbahnen im Gesamtwert von gut einer Million Mark zur Versteigerung und zum Sofortkauf angeboten.

Einige Interessenten stellten das dubiose Angebot in Online-Foren für Modelleisenbahnen zur Diskussion. Andere Skeptiker hatten gleich bei der Polizei in Salzgitter nachgefragt, ob da gestohlene Ware angeboten würde, da sie nur die Hälfte des üblichen Marktpreises kosten sollte. Nicht wenige aber ließen sich auf den Handel ein. Insgesamt 900 Zahlungen im Gesamtwert von über 100.000 Mark gingen auf den Konten des Verdächtigen in Salzgitter ein. Mittlerweile haben die Ermittler die Konten mit gerichtlicher Hilfe eingefroren.

Zunächst stritt der arbeitslose Unternehmer jede Betrugsabsicht ab. Ein Modell der Firma Märklin wurde ihm dann zum Verhängnis: die Lok "Franco Costi". Dieses Sondermodell soll erst nach der Spielwarenmesse im kommenden Februar erscheinen. Als er damit konfrontiert wurde, so Oberstaatsanwalt Eckhard Niestroj, legte der 45-Jährige ein Geständnis ab. "Er konnte und wollte nicht liefern, sondern wollte sich mit dem Geld aus dem Staub machen", bestätigte der Jurist. Das noch vorhandene Geld werde mit Einverständnis des Beschuldigten an die Käufer zurückgezahlt. Nach dem Geständnis wurde der Kaufmann vorläufig auf freien Fuß gesetzt. Sein Konto bei eBay ist seit einer Woche gesperrt. (Rainer Freudenberg) / (anw)