Dünne Luft im Silicon Valley
Im Bezirk Santa Clara wächst die Arbeitslosenquote doppelt so schnell wie in anderen Gebieten der USA.
Der Anstieg der Arbeitslosenquote im kalifornischen Silicon Valley setzte sich auch im September fort – und das doppelt so schnell wie in anderen Gebieten der USA. Lag die Arbeitslosigkeit vor einem Jahr noch bei 1,8 Prozent, verzeichnete der Bezirk Santa Clara im vergangenen Monat bereits 5,9 Prozent.
Der Einbruch reflektiert die Flaute vor allem in der High-Tech-Industrie. Dabei spiegeln die Zahlen noch nicht den Einfluss der Terror-Attacken vom 11.September wieder. Eine Expertin des regionalen Arbeitsmarktes bezeichnete die Zahlen als die schlechtesten der vergangenen sieben Jahre. Besonders betroffen seien Unternehmen der Softwareentwicklung und Datenverarbeitung mit etwa 11.000 Beschäftigten weniger als vor zwölf Monaten. Im Bereich der Kommunikationstechnik und Elektronikkomponenten sank die Beschäftigtenzahl um 7400.
Nach einer vom Markforschungsunternehmen International Data Corporation (IDC) durchgeführten Untersuchung soll die Halbleiterindustrie vom Jahr 2000 an bis Ende 2001 um ganze 30 Prozent schrumpfen. IDC-Sprecher John Gantz befürchtet, dass vom anhaltend schlechten Trend auch die PC- und Server-Branche sowie die Speichermedienhersteller nicht verschont bleiben.
Trotz aller negativen Zahlen wollen Insider keine Prognose über die Dauer der derzeitigen Entwicklung abgeben. Als Hoffnungsschimmer sieht die University of Michigan einen als "Verbraucher-Zuversicht" bezeichneten Index – dieser zeigte sich von Ende September bis dato durchaus freundlich. (ecp)